Archive for the ‘Berichte’ Category

Veranstaltung „25 Jahre Tschernobyl-haben wir nichts gelernt“ am 24.Mai im Infoladen Zittau

Posted on Mai 26th, 2011 by Admin  |  Kommentare deaktiviert für Veranstaltung „25 Jahre Tschernobyl-haben wir nichts gelernt“ am 24.Mai im Infoladen Zittau

Ich möchte mich Bedanken für die wichtige Vorlesung und auch für die Geschichtsrückführung!

In der  Vorlesung des Referenten Dr. Rainer Harbarth ging es hauptsächlich um die Ukraine und die Katastrophe im und um das Atomkraftwerk „Tschernobyl“. Den Gästen,  die gespannt zuhörten, wurde über das menschliche Versagen, welches die Katastrophe auslöste, und über die  Ausmaße des Supergau berichtet. Augenscheinlich bekam schon jeder der Anwesenden eine Gänsehaut!
Die Erde und Menschen,  über mehrere Generationen. müssen mit den Auswirkungen der Strahlung noch jetzt leben und das nicht nur in der Region. Der Gedankengang wendete sich anschließend in die Richtung Japan. Denn die jüngsten Ereignissen in Fukushima ähneln den von Tschernobyl. Nur, dass zu diesen Augenblick auch noch die Natur ihre Kräfte walten lies. “Wie sagte die Erde in einer kleinen Comicdarstellung, die der Referent sorgfältig zum Thema raussuchte: Ich bin krank, ich leide an Homosapien“! Wie treffend, denn nicht nur wir müssen unter diesen Ereignissen leiden, sondern auch die Erde, auf dieser wir nur Gast sind! Nur wir hier und jetzt können Generationen aufklären! Ja meist steht die Frage ja noch offen, sind wir hier und jetzt im Stande solche Katastrophen noch einmal zu verhindern?

Das Thema hat kein Ende den vergessen ist gefährlich!

E.Asamoah

Antifaschistische Aktionswoche im Jahr 2011

Posted on Mai 16th, 2011 by Admin  |  Kommentare deaktiviert für Antifaschistische Aktionswoche im Jahr 2011

Wie im letzten Jahr fand in Ostsachsen im Vorfeld des Jahrestages der Befreiung vom Faschismus eine Antifaschistische Aktionswoche statt.  Die Woche war eine Zeit der vielfältigen Aktionen und Veranstaltungen. Sie sollte die unterschiedlichsten Menschen, Gruppen, Initiativen und Organisationen zusammen bringen, um gemeinsam dem Rassismus und Nationalismus entgegenzutreten. Eine Zeit, in der auch Informationen über den antifaschistischen Widerstand und die Naziszene vermittelt wurde.
Vom 02. bis zum 06.Mai 2010 wurde im Infoladen Zittau jeden Abend verschiedene Themen erörtert, Aktionen geplant und wie berichtet wurde, auch durchgeführt.

Als Abschluss fand am 08.Mai 2011 ein Antifaschistischer Stadtspaziergang in Zittau statt. Dieser wurde gemeinsam mit der LINKEN organisiert. Jens Thöricht von der LINKEN schreibt darüber folgendes:

Anlässlich des 66. Jahrestages der Befreiung vom Hitlerfaschismus fand am 08. Mai 2011 um 14.00 Uhr auf dem Zittauer Frauenfriedhof eine Kranzniederlegung am Sowjetischen Ehrenmal  statt. An dieser beteiligte sich auch der Bundestagsabgeordnete Ilja Seifert. Anschließend gab es einen antifaschistischen Stadtspaziergang, an dem sich ca. 50 Interessierte beteiligten. Auf diesem wurde mit Redebeiträgen an den Zwischenkundgebungsorten auf die Verbrechen der Faschisten aufmerksam gemacht. So zum Beispiel am ehemaligen Gewerkschaftshaus „Schwarzer Adler“, am VVN-Denkmal und an dem ehemaligen Hotel „Sächsischer Hof“ (Neustadtküche). Die Redebeiträge hielten Mitglieder der Initiative für eine lebendige Gedenkkultur, die Beiträge sind zu finden unter http://www.gedenkkultur.info/

Im Anschluss klang der Feiertag im Büro der LINKEN in Zittau sowie im Infoladen Zittau mit Gesprächen und einer entsprechenden Feier aus. Es bleibt dabei: „Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen!“.

Infoabend zum „90. Jahrestag des Mitteldeutschen Aufstandes“

Posted on April 6th, 2011 by Admin  |  Kommentare deaktiviert für Infoabend zum „90. Jahrestag des Mitteldeutschen Aufstandes“

Am 05.April 2011 fand im Infoladen Zittau ein Themenabend zum „90. Jahrestag des Mitteldeutschen Aufstandes“ mit dem Buchautor des gleichnamigen Buches Bernd Langer statt. Am Rande der Veranstaltung wurde die Ausstellung über die Leitfigur des mitteldeutschen Aufstandes, Max Hoelz, besichtigt.

17 interessierte Menschen hörten Bernd gespant zu, wie er die Hintergründe und die Ereignisse während des „Mitteldeutschen Aufstandes“ erläuterte.

„Der Mitteldeutsche Aufstand gerät mehr und mehr in Vergessenheit, obwohl er zu den großen Ereignissen der Geschichte der linken Bewegung in Deutschland gehört.
Der Mitteldeutsche Aufstand war Teil eines Prozesses, der sich seit Ende 1918 im Deutschen Reich abspielte. Während der radikale Teil der revolutionären Bewegung entmachtet und militärisch geschlagen wurde, setzte sich im Staatsapparat eine Auffassung durch, die in den Linken ihren Hauptfeind sah. In dieser Zeit wurden Weichen gestellt, die später zur Etablierung des Faschismus in Deutschland beitrugen“, so Bernd Langer.

Bernd hat seine Berichte über den „Mitteldeutschen Aufstand“ aufgenommen und sie wurden bereits im freien Radio gesendet. Unter http://freie-radios.net/portal/suche.php?such=true&query=Bernd+Langer&redaktion=0&art=0&serie=0&sprache=0&radio=0&autor=&beg_monat=01&beg_jahr=1970&end_monat=12&end_jahr=2011&Submit=Suche+starten könnt ihr diese euch anhören.

Weitere Informationen zu Bernd Langer, seinen Büchern und Projekten findet ihr unter
http://www.kunst-und-kampf.de/de/bernd/

Dank an die LINKE.Görlitz, die diesen Themenabend unterstützte. Insgesamt ein spannender und interessanter Abend, danke Bernd, dass Du da warst.

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Vortrag der RAA Sachsen

Posted on März 20th, 2011 by Admin  |  Kommentare deaktiviert für Vortrag der RAA Sachsen

Am 17.03.2011 fand in den Räumen des Infoladens eine Veranstaltung unter dem Motto“ Rechte Gewalt – was ist das“ statt.
VertreterInnen der Regionaeln Arbeitsstelle für Bildung, Integration und Demokratie Sachsen (RAA) klärten die ZuhörerInnen über die vielfältige Art der rechten Gewalt auf und wie man in derartigen Situationen reagieren sollte. Nicht nur körperliche, auch verbale Angriffe oder Bedrohungen wurden dabei nicht außer Acht gelassen. Mit kleinen Rollenspielen und Fallbeispielen wurden die Interessenten zum nachdenken angeregt. Die VertreterInnen berichteten über ihre Arbeit und über die Hilfsangebote der RAA.
An der Veranstaltung nahmen auch Stadträte verschiedener Parteien teil. Es war eine sehr gute, informative Veranstaltung, darin waren sich alle Zuhörer einig. Sicher werden wir eine solche noch einmal wiederholen.

Im Infoladen gibt es neue Infomaterialien zu diesem Thema. Wer diese benötigt oder konkrete Hilfe braucht, kann sich im Infoladen persönlich melden oder eine E- Mail schicken.

Dieser Teilnehmerinnenbericht erreicht uns eben:

Der Abend zum Vortrag „Rechtsmotivierte Gewalt was ist das?“
Ich danke zum Ersten dem Infoladen Team Zittau für diese Veranstaltung und der RAA Sachsen für diesen aufschlussreichen Abend.
Mir war diese Art von Vorträgen noch neu und unbekannt doch zugleich wurde von den Referent_innen Neugierde erregt, denn nicht jeder weiß, welche Situation als „Rechtsmotivierte Gewalt“ gedeutet werden kann, geschweige denn wie mensch sich verhält.
Die Beispiele, die von der RAA Sachsen vorgetragen wurden, waren im Programm so interessant und kreativ gestaltet, dass mensch sich in jede Situation hinein versetzt fühlte. Was nicht sehr leicht war. Die Meinungen ob es nun „ja“, “nein“ oder als  „unschlüssig“ ausfiel, hatten ein Gewicht und jeder Teilnehmer_innen gab sein Statement dazu. Im praktischen Beispiel, wo  Referenten_innen viele Zuhörer_innen mit einbezogen und dies ein Übergriff im Bus oder Bahn darstellen sollte, war  für mich sehr überraschend, da die Gäste nicht damit umzugehen wussten und auch deshalb keine Zivilcourage entstand. Wie kann man richtig handeln ohne negativen Ausgang? Die Erklärungen waren vielseitig im Ausgang und nachvollziehbar!
Im Sinne des Betrachters haben die Informationen und die angebotene Hilfe der Opferberatung  RAA Sachsen viele Betroffene angesprochen.
Es sind noch so viele Fragen offen die nicht an einem Abend beantwortet werden konnten und mir, aber auch anderen Menschen würde es am Herzen liegen, diese Veranstaltung noch einmal zu wiederholen. Denn nicht jeder Betroffene weiß, dass es eine vertrauenswürdige Beratungsstelle mit begleitender Hilfe gibt oder will als Opfer dargestellt werden.
Es ist nie zu spät Hilfe anzunehmen, doch es bedeutet eine Menge Mut!

03.März 2011 – gelungene Ausstellung und Vortrag über Max Hoelz

Posted on März 15th, 2011 by Gemuesekohl  |  Kommentare deaktiviert für 03.März 2011 – gelungene Ausstellung und Vortrag über Max Hoelz

Am 03. März 2011 sollte im Infoladen Zittau (Äußere Weberstraße 2) ein Vortrag über die Leitfigur des Mitteldeutschen Aufstandes, Max Hoelz, stattfinden. Als Referent konnte Peter Giersich, Mitglied des Geschichtsvereins „Freundeskreis Max Hoelz“, gewonnen werden. Er forschte zum Leben und Wirken des Kommunisten Hoelz, der wesentlich am „Mitteldeutschen Aufstand“ beteiligt war. Da die Ausstellung zum Leben und Wirken von Hoelz umfangreicher als angenommen war und Herr Giersich zahlreiche Originalstücke, die Hoelz gehörten, mitbrachte, musste in das benachbarten Büro der LINKEN ausgewichen werden. Zwanzig am Vortrag interessierte Menschen konnte das Team vom Infoladen Zittau begrüßen.

Die Ausstellung, die der Gesichtsverein über Max Hoelz konzipierte, kann ab sofort bis zum 15.April 2011 im Büro der Zittauer LINKEN jeweils Dienstag und Donnerstag nachmittag besichtigt werden.

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20.01.2011 – Buttonworkshop – Das wollen wir wieder machen…

Posted on Januar 31st, 2011 by Gemuesekohl  |  Kommentare deaktiviert für 20.01.2011 – Buttonworkshop – Das wollen wir wieder machen…

Am 20.01. fand im Infoladen in Zittau der Buttonworkshop statt.

Die Kinder bastelten diese aus Geschenkpapier oder malten eigene Motive. Sie konnten die Buttons selbst zusammenfügen, was ihnen viel Spaß gemacht hat. Die Eltern hatten ihre Mühe die Kinder zum nach Hause gehen zu bewegen.

Das wollen wir wieder machen, war die einhellige Meinung.

Da die Begeisterung so groß war, werden wir diesen Workshop wiederholen. Versprochen.

Das Team des Infoladens

Soziale Weihnachtsfeier in Zittau gut besucht

Posted on Dezember 18th, 2010 by Gemuesekohl  |  Kommentare deaktiviert für Soziale Weihnachtsfeier in Zittau gut besucht

„Ich freue mich, Sie heute begrüßen zu dürfen. Lieber wäre es mir allerdings, wenn in der heutigen Gesellschaft eine wirklich soziale Absicherung für jeden bestehen würde. “, mit diesen Worten begrüßte Elisabeth Böhme am 18. Dezember die Gäste der sozialen Weihnachtsfeier im Zittauer Infoladen.
Der Einladung, die sich vor allem an Menschen und Familien, die durch die unsoziale Bundes- und Landespolitik besonders betroffen sind, richtete, folgten 25 Menschen. Da die Räumlichkeiten des Infoladen Zittau nicht genug Platz boten, musste in die benachbarten Räume der LINKEN ausgewichen werden. Vorbei eilende Passanten konnten sich ebenfalls über Stück Stollen freuen.
Erschreckend, dass der soziale Notstand durch alle Altersschichten deutlich wurde. So schimpfte eine Familie im Rentenalter über zu wenig Rente. Eine junge Mutter kritisierte, dass die Erhöhung des Hartz IV-Regelsatzes um 5 Euro nicht ausreichen würde, um die Preiserhöhungen zu decken.

Das Team vom Infoladen Zittau bedankt sich an dieser Stelle bei den Sponsoren, die den Infoladen mit Spenden für die Weihnachtsfeier unterstützten.

Sponsoren:

Volksbank Löbau Zittau
Theater Zittau

Bowlingbar Zittau
Autonomal Versand
Zinnfigurenhersteller Bernd Hauser
Dresdner Hof
neuform VDR eG
Trixi Bad Großschönau
ART Deco Zittau

sowie viele Einzelpersonen.

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Gedenken an Michael Gäbler in Zittau

Posted on November 22nd, 2010 by Gemuesekohl  |  Kommentare deaktiviert für Gedenken an Michael Gäbler in Zittau

Die Tat:
Der 18-jährige Michael Gäbler wird in den frühen Morgenstunden des 20. November 1994 nach einer Techno-Party im offenen Jugendhaus „Rosa“ in Zittau (Sachsen) von einem 17-Jährigen erstochen.

Über den Tatablauf gibt es widersprüchliche Angaben. Besucher des Jugendhauses erklären, dem späteren Angreifer sei wegen „rechter Sprüche“ während der Party Hausverbot erteilt worden. Michael Gäbler und ein Begleiter hätten vor dem Jugendhaus weiter mit dem 17-Jährigen darüber gestritten, warum er sich damit brüste, er sei „Nationalist“.
Als sich Gäblers Begleiter von der verbalen Auseinandersetzung abwendet, zieht der 17-Jährige unvermittelt ein Messer und sticht Michael Gäbler ins Herz und in die Leber. Am 20.November 1994 stirbt Michael.

Der Täter – Toni H.:
Bei dem 17 jährigen Jugendlichen handelt es sich um den gebürtigen Waltersdorfer Toni H. Bis 1994 ging er auf die Pestalozzischule in Großschönau und anschließend auf die technische Fachschule in Zittau. Mittlerweile ist H. verheiratet und arbeitet in München. Täter und Opfer kannten sich aus der Schule.

Das Opfer – Michael Gäbler:
Michael kleidete sich als Punk. In der Tatnacht war er das erste Mal im offene Jugendhaus „Rosa“.

Überregionale Demonstration als Reaktion auf die Tat:
Viele Menschen in Zittau konnten zum damaligen Zeitpunkt die Tat nicht einordnen. In Zittau gab es zum damaligen Zeitpunkt ständige Auseinandersetzungen zwischen der linken und der rechten Szene. Am Sonnabend, dem 12.Dezember 1994, demonstrierten in Zittau etwa 500 Personen unter dem Motto „Wut und Trauer über den Mord an Michael Gäbler“. Die Demonstranten forderten die „Aufklärung des Mordes und des politischen Hintergrundes der Tat“, denn es wurde ein politischen Hintergrund vermutet. Weiter forderten die Antifa‘s und die wenigen anwesenden Zittauer_innen den „Stopp der Unterstützung der Nationalisten in der Südstraße durch Stadt und Land“. Dabei geht es um ein Haus, welches die faschistische Gruppe „Nationaler Jugendblock“ (NJB) mit öffentlichen Geldern zum regionalen Nazi-Zentrum ausgebaut hat.
Während der Demo kam es zu Provokationen der massiv anwesenden Einsatzkräfte. Von einem Polizeiwagen mit aufgebauter Aussichtsplattform aus wurde die Demonstration gefilmt. Der Bus mit Berliner Antifa‘s wurde weit vor Zittau über mehrere Kilometer per Hubschrauber im Tiefflug verfolgt. Als sich Sachsens Innenminister Heinz Eggert von der Schlagkraft seiner Beamten überzeugen wollte, entging er nur knapp einer geworfenen Bierflasche. Der Vorfall ging später als „Anschlag“ in die Agenturen ein. Die Demonstration verlief dennoch ohne Zwischenfälle.

Der Prozess:
Im Juni 1995 befindet die Jugendkammer am Landgericht Görlitz, der 17-Jährige habe in „Notwehr“ gehandelt, da er „zu Unrecht und mit Prügeln“ aus dem Jugendhaus verwiesen worden sei. Zwar befand das Gericht, Michael Gäbler sei unbewaffnet gewesen und hätte H. nicht geschlagen. Dennoch sei der Einsatz des Messers als „Verteidigungsmittel“ gerechtfertigt gewesen, so der Vorsitzende Richter. Der Prozess endet mit einem Freispruch für den 17-Jährigen. Kritisiert werden muss hier die Aussage, dass H. zu Recht ein Messer als „Verteidigungsmittel“ eingesetzt habe. Niemand kam auf die Idee zu fragen, warum H. bei einer Technoparty ein Messer bei sich trägt.

Und heute – Nichts und niemand ist vergessen:
Der Infoladen-Zittau (1) erinnerte in seinem Schaufenster an die damalige Tat (siehe Bild). Die Antifa-Lausitz (2) legte zum Gedenken an Michael Gäbler ein Blumengebinde an seinem Grab nieder (siehe Bilder).

Micha starb, weil Toni H. seinem Hass freien Lauf ließ. Wir können nicht mehr tun, als an ihn zu gedenken. Wir können nicht mehr tun, als den Kampf um eine Gesellschaft frei von Unterdrückung, Rassismus und Menschenfeindlichkeit weiterzuführen. Wir werden die Toten nicht vergessen.
Quellen:
(1) www.infoladen-zittau.de
(2)antifalausitz.sytes.net/

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Infoveranstaltung: Wie war es bei den Anti-Castor-Protesten

Posted on November 13th, 2010 by Gemuesekohl  |  Kommentare deaktiviert für Infoveranstaltung: Wie war es bei den Anti-Castor-Protesten

Am 11.November 2010 fand im Infoladen – Zittau eine Informationsveranstaltung über die Proteste gegen den Castor Transport im Wendland statt. Mitglieder des Tamara Bunke Verein für internationale Jugendverständigung e.V., der jungen Linken. Zittau und das Team vom Infoladen Zittau waren bei der Großdemonstration am 06.November in Dannenberg und bei verschiedenen Aktionen dabei und schilderten vor 10 Interessierten ihre Eindrücke. Nass, Kalt und Anstrengend und dennoch mit den Protesten zufrieden, so umschrieb eine Aktivistin die Tage im Wendland. Die Protestbewegung wurde im Ziel geeint, den Transport des Atommülls so lang wie möglich zu verzögern und damit so teuer wie möglich zu machen. So kamen unterschiedliche Menschen mit unterschiedlichen Ansichten zusammen und setzten ein deutliches Zeichen gegen die Atompolitik der Bundesregierung.

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Bildungsfahrt ins KZ Sachsenhausen

Posted on Oktober 27th, 2010 by Gemuesekohl  |  Kommentare deaktiviert für Bildungsfahrt ins KZ Sachsenhausen

Am 23. Oktober 2010 reisten Mitglieder der Projektgruppe Couleur Noir und des Tamara -Bunke – Vereins zur internationalen Jugendverständigung e.V. nach Oranienburg, um das ehemalige Konzentrationslager (KZ) Sachsenhausen zu besichtigen und Kontakte zu Mitgliedern der Partei DIE LINKE wie auch des „Eine Welt Laden Gaia“ zu pflegen und auszubauen. Dazu hatte der Ortsverband der LINKEN Löbau-Zittau eingeladen.

Vor Beginn der 3 stündigen Hinfahrt berichtete die Löbauer Landtagsabgeordnete Heiderose Gläß (Linksfraktion), dass Sie einen sehr persönlichen Bezug zu diesem KZ hat. Ihr Vater, überzeugter Sozialdemokrat, war bis 1937 Häftling in diesem KZ.

Zur Geschichte des Konzentrationslagers:
Durch die Nähe zu Berlin und damit auch zur Gestapozentrale in der Prinz-Albrecht-Straße hatte dieses Lager eine Sonderrolle im KZ-System. Ein großes SS-Kontingent war hier stationiert. Das Lager diente als Ausbildungsort für KZ-Kommandanten und das Bewachungspersonal im ganzen NS-Bereich (ähnlich wie das KZ Dachau). Insgesamt wurden ca. 200.000 Häftlinge nach Sachsenhausen deportiert, nur etwa 140.000 davon wurden registriert. Im August 1941 wurde eine Massenerschießungsanlage errichtet, in der dann etwa 13.000 bis 18.000 sowjetische Kriegsgefangene ermordet wurden. Insgesamt sollen mehrere zehntausend Häftlinge ermordet worden sein.
Es ist weder örtlich noch zeitlich identisch mit dem KZ Oranienburg, das bereits 1933/34 mitten in Oranienburg errichtet worden war.
weitere Informationen unter https://secure.wikimedia.org/wikipedia/de/wiki/KZ_Sachsenhausen

Eine Teilnehmerin der Bildungsreise schildert ihre Eindrücke vom Besuch des ehemaligen KZ:
Zu Beginn unseres Rundganges schilderte MdL Gläß, wie ihr Vater, der Insasse des Lagers war, dieses erlebt hatte. Diese sehr persönlichen Details machen die Verbrechen, die hier begangen worden sind, greifbarer. Es herrschte eine kalte Stille, als MdL Heiderose Gläß erzählte.
Anschließend besichtigten wir das Museum. Im Museum beeindruckte mich das Glasfenster „Internationaler Widerstandskampf“ von Walter Womacka. (siehe Fotos) Das Glasgemälde besteht aus 3 Teilen. Das linke Fenster zeigt einzelne Stationen des Widerstand (Geheimdruckerei, Abhören eines Senders, Verhaftung und Folter), das rechte den sowjetischen Partisanenkampf. Dieser Widerstand mündet im Mittelfenster in der Befreiung durch den Häftling, die Partisanin und den Sowjetsoldaten.
Die nächste Station waren die Baracken der Häftlinge. In einer Baracke war der Waschraum. (siehe Foto) Zeitweise bis zu 4000 Personen mussten sich morgens zwischen Wecken, Austeilen der Morgenration und Abmarsch zum Appell an diesen beiden Stehbrunnen mit kaltem Wasser waschen, dass – einem Springbrunnen ähnlich – aus dünnen Strahlen in der Brunnenmitte floss. Die Waschräume wurden oft zu Orten spezifischen SS-Terrors: So wurden Häftlinge von SS-Männern in den Fußwaschbecken (an der rechten Seite) ertränkt. Erschreckend zu was Menschen alles fähig sind.
Die Strecke des Todesmarsches, auf den die verbliebenen gehfähigen Häftlinge am 18.April 1945 getrieben wurden, führte ganz in der Nähe der heutigen Grenze zur tschechischen Republik vorbei.(siehe Foto) So führte der Marsch über Varnsdorf und Rybniste. Die SS erschoss vor Erschöpfung zusammenbrechende Häftlinge und verscharrte die Toten an verschiedenen Orten des durch die sächsische Schweiz führenden Marsches. Am 4.Mai 1945 fand in Varnsdorf eine Selektion statt. Die selektierten jüdischen Häftlinge transportierte die SS in offenen Güterwaggons bis Litomerice. Von dort trieb sie die Häftlinge zu Fuß weiter. 228 jüdische Häftlinge kamen in der Nacht zum 08.Mai 1945 in Theresienstadt an.
Persönlich beeindruckte mich der Lebensweg von Ernst Schneller. (siehe Foto) Für mich ein Vorbild.
Es ist erschreckend, zu was Menschen alles fähig sind. Der ergreifendste Moment für mich war, als ich dann vor der ehemaligen Gaskammer, dem Erschießungsgraben und den Öfen stand. Wie viele Menschen wurden hier gemartert und ermordet. Ich fühlte Trauer, Wut aber auch Hoffnung. Hoffnung, dass es derartiges nie wieder passiert. Und deshalb bin ich, mit dem innerlichen Versprechen heimgefahren, weiter gegen den aufkeimenden Nazismus aktiv zu sein. Nie wieder Krieg, nie wieder Faschismus!

Nach 4 stündiger Rückfahrt erreichten wir gegen 21 Uhr das abendliche Zittau. Jeder ging nach Hause und dachte sicherlich über den Tag und das Erlebte nach.

Die TeilnehmerInnen bedanken sich bei der LINKEN und MdL Gläß für die Einladung.

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