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Auf den Spuren der „Roten Bergsteiger“ im Zittauer Gebirge

Posted on Mai 7th, 2013 by Admin  |  Kommentare deaktiviert für Auf den Spuren der „Roten Bergsteiger“ im Zittauer Gebirge

Nachdem in den letzten Jahren hauptsächlich in der Sächsischen Schweiz / Osterzgebirge die Spuren der „Roten Bergsteiger“ erforscht und ihnen nachgegangen wurde, konnten nun 35 Interessierte im Zittauer Gebirge begrüßt werden. Vom 26. bis zum 28. April 2013 wollten wir uns mit der illegalen Arbeit der Bergwanderer hier im Zittauer Gebirge beschäftigen.

Am ersten Abend konnten wir Eva Mendl, Vorsitzende des Mauthausen-Komitee-Ost e.V. begrüßen. Im Jahr 2010 hatte sie durch einen Zufall Briefe ihres Vaters gefunden, die er – nach seiner Verhaftung 1940 aus Gefängnissen, Zuchthäusern und dem KZ Mauthausen an seine Mutter und seinen Bruder geschrieben hat. Durch diese Briefe lernte sie ihren Vater neu kennen. Eva schreibt dazu: „Die wichtigste Bezugsperson für meine politische Bildung war mein Vater. Er bekämpfte als KPD-Mitglied ab 1933 illegal den Faschismus in Deutschland, wurde deshalb 1940 von der Gestapo verhaftet und gefoltert, 1941 wegen Hochverrat zu lebenslangem Zuchthaus verurteilt und 1943 mit dem Vermerk „Rückkehr unerwünscht“ ins Konzentrationslager Mauthausen verschleppt.“
Auch wir kannten Eva’s Vater, Johannes Müller,  schon aus einem Bericht über eine vorangegangene Wanderung (http://antifalausitz.sytes.net/?p=916). Wir erinnerten uns an den Überfall an der Schneise 31: „Am 4. Juli 1935 wurden Walter Richter und seine Genossen Arthur Thiermann, Max Niklas und Hans Müller beim illegalen Grenzgang mit antifaschistischer Literatur in der Schneise 31 bei Altenberg in einen Hinterhalt gebracht. Es war Verrat eines Dresdner Mittelsmannes im Spiel. Die Faschisten eröffneten sofort das Feuer, dass die genannten Genossen mit Pistolen erwiderten. Sie versuchten sich zur Grenze zurückzuziehen, was aber nur dem Genossen Hans Müller gelang. Die Genossen Walter Richter, Arthur Thiermann und Max Niklas wurden Opfer der faschistischen Mordkugeln.
In zwei Stunden berichtete Eva aus dem Leben ihres Vaters und über die illegale Arbeit. Gerührt vom Interesse der antifaschistisch eingestellten Menschen, die sich für die Geschichte interessieren, sagte Sie: „Der Kampf gegen die faschistischen Umtriebe muss weitergehen – Danke, dass ihr da seid.“

Die Wanderungen

Pünktlich 9 Uhr startete unsere erste Wandertour an diesem Wochenende. Die Tour führte uns über den Hain, den Hochwald, den Scharfenstein und letztendlich über den Töpfer. Das nasskalte Wetter passte trotz aller Widrigkeit zum Thema. Während unserer Einkehr in der Hochwaldbaude wurde über die Situation in der Oberlausitz in den Jahren 1930 – 33, insbesondere über die schwierige Arbeit der KPD, informiert. Wie überall im damaligen Reichsgebiet wurden auch in der Oberlausitz Menschen durch die Nazis verfolgt, bedroht, zusammengeschlagen. Das Grenzgebiet bot jedoch für die illegale antifaschistische Arbeit den Vorteil, dass es unübersichtlich und daher schlecht zu kontrollieren war. So kamen Flugschriften über die tschechische Grenze nach Deutschland, oder Verfolgte wurden über die Grenze in Sicherheit gebracht.

Am Nachmittag wurde in einem weiteren Vortrag auf die damalige Situation in der tschechoslowakischen Republik eingegangen. So kam es immer wieder zu Übergriffen seitens der „Sudetendeutschen“ auf die tschechoslowakische Minderheit. Diese spitzten sich bis zum Jahr 1938 immer weiter zu und führten letztendlich im September 1938 zu offenen Angriffen auf Grenzverteidigungsstellung der tschechoslowakischen Zollbehörden.

Nachdem etwa 15 Kilometer auf den Spuren der „Roten Bergsteiger“ gewandert wurde, wurde uns am Abend die Entstehungsgeschichte dieser Bergwanderer vorgestellt. Der Vorsitzende des Pirnaer Vereins AKuBiZ, Steffen Richter, führte dazu aus:
„Die Vereinigte Kletterabteilung (VKA), auch bekannt als Rote Bergsteiger, gründete sich als sächsischer Landesverband des Touristenvereins „Die Naturfreunde“. Die VKA war eine Widerstandsgruppe in Deutschland in der Zeit des Nationalsozialismus, die sich aus den Reihen der Arbeiterbewegung, der Naturfreunde zusammensetzte und besonders in der Sächsischen Schweiz und im Erzgebirge aktiv war. Gegründet wurde die Vereinigte Kletterabteilung bereits in den zwanziger Jahren als ein Bund linker Bergsteiger, denen die sportliche Meisterschaft des Bezwingens schwieriger Gipfel und die sprichwörtliche Bergkameradschaft genauso wichtig waren, wie der politische Kampf gegen alles Reaktionäre und besonders gegen die heraufziehende Gefahr der faschistischen Diktatur. Viele Rote Bergsteiger waren Mitglieder der KPD.“ Mit einer tollen Feuershow klang dieser Abend mit Liedern aus.

Für den Sonntag hatten die Mitglieder des Tamara Bunke Vereins eine Wanderstrecke rund um Waltersdorf organisiert. Zuerst begaben wir uns zur Wache und konnten dort die Geschichte sehen und uns die Geschehnisse im Jahr 1938 bildhaft vorstellen.  Unweit des Grenzüberganges von Waltersdorf nach Horní Svetla befindet sich ein Denkmal, welches an die Verteidiger der Tschechoslowakei erinnert. (http://infoladen-zittau.de/gedenkkultur/denkmal-fur-die-verteidiger-der-tschechischen-republik-in-horni-svetla-wache-waltersdorf/)
Am Fuße der Lausche vorbei begaben wir uns über Herrenwalde nach Dolni Podluzi. Unweit der Bahnüberführung an der Straße nach Varnsdorf steht das Denkmal der Finanzwache-Angehörigen Jan Teichmann und Václav Kozel, die am 22. September 1938 bei einem Überfall der Sudetendeutsche Freischärler erschossen worden sind. http://infoladen-zittau.de/gedenkkultur/denkmal-in-dolni-podluzi-an-jan-teichmann-und-vaclav-kozel-verteidiger-der-tschechischen-republik-3/

Antifaschistischer Stadtspaziergang in Zittau

Nach 13 Kilometern waren die meisten etwas erschöpft. Dennoch freuten sich etwa 20 Interessierte auf die letzte Station unseres Wanderwochenendes, den antifaschistischen Stadtspaziergang in Zittau.
Die Tour begann am Infoladen in Zittau. Die erste Station war der Stolperstein in Gedenken an Dr. Max Brinitzer (http://infoladen-zittau.de/gedenkkultur/stoplerstein-dr-max-brinitzer/).

Weiter ging es zur Gaststätte Mandau (http://infoladen-zittau.de/gedenkkultur/gaststatte-mandau/) und zu den Stolpersteinen für Olga Dienstfertig (http://infoladen-zittau.de/gedenkkultur/olga-dienstfertig-und-elsa-guckel/), welcher sich gegenüber vom Café Emil befinden.
Von der Altstadt ging es zur Neustadt zu der Gedenktafel am Hotel sächsischer Hof (http://infoladen-zittau.de/gedenkkultur/hotel-sachsischer-hof-folterkeller-der-ss-in-zittau/) der ehemaligen SS-Wache und Folterkeller der SS.
Die nächste Station war das Gewerkschaftshaus  (http://infoladen-zittau.de/gedenkkultur/gewerkschaftshaus-schwarzer-adler/) auf Rosa-Luxemburg-Straße. Die letzten Haltepunkte waren das VVN-Denkmal (http://infoladen-zittau.de/gedenkkultur/das-mahnmal-fur-verfolgte-des-naziregimes-in-zittau/) am Klieneberger Platz und die Gedenktafel der Synagoge (http://infoladen-zittau.de/gedenkkultur/gedenken-an-die-opfer-der-reichspogromnacht-in-zittau/).
Die Teilnehmenden aus Pirna, Zittau, Bautzen aber auch aus der tschechischen Republik und sogar Schweden waren sehr interessiert und hörten gespannt diesen Teil der Geschichte Zittaus zu.

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Skandalöser Umgang des Oberbürgermeisters der Stadt Zittau und einiger Stadträte

Ein Wort zum skandalösen Umgang des Oberbürgermeisters der Stadt Zittau, Arndt Voigt (Freie Bürger Zittau) sowie einiger Zittauer Stadträte.
Zu Beginn des Jahres 2013 hatte der Tamara Bunke Verein gemäß der Vereinsförderrichtlinien der Stadt Zittau einen Antrag auf finanzielle Unterstützung des Wanderwochenendes gestellt.
In der Märzsitzung des Sozialausschusses wurde eine Förderung über 230 Euro gegen die Stimme des Oberbürgermeisters beschlossen.
Daraufhin meldete sich die Zittauer NPD Stadträtin mit fadenscheinigen Argumenten zu Wort und erzwang eine erneute Behandlung im Sozialausschuss. Die Stadtverwaltung in persona des Hauptdezernenten Thomas Mauermann beantragte für die Aprilsitzung des Ausschusses den gefassten Beschluss aufzuheben, da der Tamara Bunke Verein nicht gemeinnützig sei. Das ist laut der Vereinsförderrichtlinie auch nicht notwendig.

Bei der Diskussion zum Beschluss gab Stadtrat Gullus (fraktionslos) an, dass er keine politischen Grabenkämpfe zwischen links – mit Blick auf die, vom Sozialausschuss zur Sitzung eingeladene Vorsitzende des Tamara Bunke Vereins, Ramona Gehring, –  und rechts, – mit Blick auf die ebenfalls anwesende Frau Hiekisch (NPD), wolle. Genau diese Gefahr sehe er, da der Inhalt der Wanderung sehr politisch ist.
Stadtrat Matthias Böhm (Bündnis 90/Die Grünen) sah keinen Anlass zur Aufhebung des bereits gefassten Beschlusses. Er sah die Aufarbeitung dieses Themas als wichtig an.
Stadtrat Walkstein (Freie Bürger Zittau) hatte Bedenken wegen den Richtlinien zur Vereinsförderung. Er schlug vor zu beraten, ob ein Grundsatz, dass keine politischen Vereine gefördert werden dürfen, in die Richtlinien zur Vereinsförderung, aufgenommen werden sollte. Er schloss sich weiterhin den Ausführungen von Stadtrat Gullus an.
Stadtrat Dr. med. Soukup (FDP + FUW) hatte große Bedenken wegen der „Roten Bergsteiger“. Stadträtin Frau Kluttig (CDU) stimmte Stadtrat Dr. med. Soukup zu.

Letztendlich wurde der im März gefasste Beschluss aufgehoben. Zwei Stadträte,
Matthias Böhm (Bündnis90/Die Grünen) und Rainer Harbarth (DIE LINKE) stimmten gegen die Aufhebung des Beschlusses. Stadtrat Gullus (fraktionslos) enthielt sich der Stimme, alle anderen Mitglieder stimmten für die Aufhebung.

Hier müssen sich die Stadträte, der Oberbürgermeister und auch Herr Mauermann fragen lassen, ob sie sich zum Steigbügelhalter einer Stadträtin machen, deren Partei auf Bestrebungen des Bundesrates verboten werden soll. Anders könnte gefragt werden, ob aus der älteren wie jüngeren Geschichte nichts gelernt wurde?

Wer seinen Unmut über dieses Agieren Herrn Oberbürgermeister Voigt und Herrn Mauermann mitteilen möchte – hier einige Kontaktdaten:

OB Arnd Voigt, Fax 03583 / 752 193, eMail a.voigt@zittau.de
Thomas Mauermann, Fax 03583 / 752 193,  eMail mailto:t.mauermann@zittau.de

Proteste gegen Nazis in Dresden unterstützt

Posted on Februar 15th, 2013 by Admin  |  Kommentare deaktiviert für Proteste gegen Nazis in Dresden unterstützt

Das Team vom Infoladen Zittau führte gemeinsam mit antifaschistischen Gruppen in den Landkreisen Bautzen und Görlitz etliche Informationsveranstaltungen zu den Protesten gegen den geplanten Naziaufmarsch am 13. Februar in Dresden im Vorfeld des Tages durch.
Zufrieden zeigt sich Marcel Renner, Sprecher der Antifa Lausitz, mit der Wirkung dieser Mobilisierungsveranstaltungen. „Mehr als einhundert Menschen aus den Landkreisen Bautzen und Görlitz haben die Möglichkeit der Veranstaltungen im Vorfeld genutzt um sich zu informieren und Aktionen zu besprechen. Viele organisierte Gruppen von Menschen nutzten die koordinierte Anreise und beteiligten sich an den erfolgreichen Blockadeaktionen.“, so Renner.
Die Vorsitzende des Tamara Bunke Vereins Ramona Gehring ergänzt: „Unser Verein ist der internationalen Jugendverständigung und dem Gedanken der Mitmenschlichkeit und Toleranz verpflichtet. Daher habe ich mich persönlich gefreut, dass sich auch Freunde aus der tschechischen Republik an den Aktionen des Bündnisses „Nazifrei – Dresden stellt sich quer“ beteiligten.

Ostsachsen, 15. Februar 2013
Marcel Renner, Antifa Lausitz
Ramona Gehring, Tamara Bunke Verein
Team, Infoladen Zittau

[CZ] Ústí nad Labem: Diskriminierung von Sinti und Roma

Posted on Februar 4th, 2013 by Admin  |  Kommentare deaktiviert für [CZ] Ústí nad Labem: Diskriminierung von Sinti und Roma

Freitagnacht (01. Februar 2013) erreichte den Infoladen Zittau der Hilferuf der Initiative „Wohnung für Alle!“ aus Ústí nad Labem. Kurzfristig wurden wärmende Anziehsachen organisiert. Der Antifa-Versandhandel „Autonomal Versand“ sowie das projekTTheater Zittau organisierten ebenfalls Kleidung. Der Kreisverband der LINKEN. Görlitz übergab 250 Äpfel für die Betroffenen. Der Tamara Bunke Verein stellte zweihundert Euro Soforthilfe zur Verfügung.
Am 03. Februar machten sich Mitglieder des Infoladen Zittau und des Tamara Bunke Verein auf den Weg, um sich vor Ort ein Bild über die Lage zu machen und die Spenden zu übergeben. Ebenfalls vor Ort war der tschechische Politiker und Mitglied des Europäischen Parlaments, Jaromír Kohlíček. Kohlíček gehört der Kommunistischen Partei Böhmens und Mährens an. (Bild 3)
Mit Freude wurde die Botschaft der AktivistInnen der Initiative „Wohnung für Alle“ aufgenommen, nachdem zwei Familien bereits Wohnungen zu normalen Preisen beziehen konnten. Für die verbleibenden Menschen in der Herberge, die noch ohne Strom, Gas und Wasser leben müssen, sollen ebenfalls schnell Wohnung gefunden werden.

draufklicken für den vollständigen Artikel

Ви благодариме heisst Danke

Posted on Dezember 21st, 2012 by Admin  |  Kommentare deaktiviert für Ви благодариме heisst Danke

Bescherung

Bescherung

Nachdem am 15. Dezember 2012 die 3. soziale Weihnachtsfeier im Infoladen Zittau mit 30 Asylsuchenden stattfand (1), besuchte heute ein Wichtel das Asylsuchendenheim in Löbau.

Gemeinsam mit dem Frauenring Oberlausitz organisierte der Infoladen Zittau mit der jungen Linken des Kreisverbandes Görlitz eine Weihnachtsfeier am 21. Dezember im Gemeinschaftsraum der Löbauer Unterkunft.

Spartanisch mutet der Raum an, ein Weihnachtsbaum war vorhanden. 60 Kinder und junge Erwachsene waren gekommen. Ein paar selbstgebastelte Weihnachtssterne befanden sich an den Fenstern. Da der Weihnachtsmann einen Beinbruch hatte, sendete er den Wichtel aus dem Infoladen Zittau. Dieser brachte den Sack mit Geschenken nach Löbau. Wer ein kleines Weihnachtsgeschenk haben wollte, wurde gebeten, ein Lied oder ein Gedicht – auch aus der Heimat zu präsentieren. Natürlich bekamen alle etwas, sogar die Großen. Wie am 15. Dezember in Zittau fingen die Kinderaugen mit leuchten an und ein kleines Mädchen sagte dem Wichtel zum Schluss „Ви благодариме“. Dies ist mazedonisch und bedeutet Danke.

Zum Hintergrund:

Asylsuchendenheim Loebau

Asylsuchendenheim Loebau

Rund 45 Asylbewerber kamen am 15. November im Asylsuchendenheim in Löbau an der Georgewitzer Straße an, Familien, alle mit Kindern im Alter von sechs bis sieben Jahren. Menschen, hauptsächlich aus Mazedonien, Serbien und Indien. Bis zu 150 Menschen kann die Unterkunft beherbergen. Gleich nachdem die ersten Asylsuchenden angekommen waren, schauten sich Vertreter der Linksfraktion im Löbauer Stadtrat und Kreisräte die Unterkunft an. Sie streiten für eine dezentrale Unterbringung. Bis dahin halten Sie das Haus als Übergangslösung für gerade akzeptabel.

Seit längerem ist auf der gegenüberliegenden Wand Sprüche wie „NS jetzt“ zu finden. Hier ist die Stadt aufgefordert zeitnah zu handeln und diese Naziparolen zu entfernen.

Quellen:

1 http://infoladen-zittau.de/?p=1000

Leuchtende Kinderaugen

Posted on Dezember 18th, 2012 by Admin  |  Kommentare deaktiviert für Leuchtende Kinderaugen

Zur 3. sozialen Weihnachtsfeier hatte der Infoladen Zittau gemeinsam mit dem Tamara Bunke Verein und der jungen LINKEN am 15. Dezember 2012 eingeladen.
Ziel dieser war es erneut, dass Menschen, die durch die unsoziale Bundes- und Landespolitik besonders betroffen sind, spüren, dass sie mit der (un)sozialen Kälte nicht allein gelassen werden. Ebenso wurden diejenigen eingeladen, die vor Hunger und Tot geflüchtet sind, über die berichtet, selten jedoch mit ihnen gesprochen wird – Asylsuchende, die in Zittau untergebracht sind.

Bescherung

Bescherung

Etwa 40 Gäste unterschiedlicher Herkunft und Alters folgten der Einladung. “Bei Kaffee, Kuchen und Gebäck konnten wir viel über die Probleme der Menschen erfahren. Diese  werden wir mit ins nächste Jahr nehmen und versuchen, zum Beispiel mit Bürger- und Sozialsprechstunden den Betroffenen zu helfen“, so Jens Thöricht, Stadtrat der LINKEN.

Die Kinder freuten sich, als der Weihnachtsmann vorbeikam. Geschenke brachten die kleinen Augen zum Leuchten. „Dies wäre ohne die Spenden von zahlreichen Unterstützern  nicht möglich gewesen. Wir möchten uns an dieser Stelle bei der BIOase Zittau, der Comenius Buchhandlung, dem Raumausstatter Fischer aus Herrnhut, der Volksbank Löbau-Zittau, dem Gerhart-Hauptmann Theater, dem Bernd Müller Verlag & Versand, dem ReformKontor GmbH & Co. KG, der Löbauer Landtagsabgeordneten der LINKEN Heiderose Gläß und weiteren Privatpersonen  ganz herzlich bedanken“, so die Vorsitzende des Tamara Bunke Vereins Ramona Gehring.

Der Infoladen Zittau hat den Weihnachtsmann gebeten, am 21. Dezember im Löbauer Asylsuchendenheim ebenfalls vorbeizuschauen. Elisabeth Böhme vom Infoladen Zittau dazu „Wer den Weihnachtsmann dafür noch Spiele für Kinder, Malstifte oder Malfarbe und Pinsel mitgeben möchte, kann diese gern im Infoladen Zittau (Äußere Weberstraße 2) am Donnerstag und Freitag bis 12 Uhr abgeben.“

Roma heißt Mensch

Posted on Dezember 14th, 2012 by Admin  |  Kommentare deaktiviert für Roma heißt Mensch

Vom 07. bis 09. Dezember 2012 fand in Ostrava  ein Seminar zum Thema „Racism and Anti Roma resentments in Central and Eastern Europe” statt, welches von der Rosa – Luxemburg – Stiftung in Brüssel organisiert wurde.

Etwa 30 Aktivisten aus der tschechischen Republik und Deutschland nahmen an dem Seminar teil. Einige der Teilnehmer hatten Migrationshintergrund und konnten aus eigener Erfahrung berichten.

Die Referenten  kamen ebenfalls aus verschiedenen europäischen Ländern. So berichtete unter anderen, Andreas Koob über Nationalismus und Xenophobie in Ungarn, Pedro Aguilera Cortés über Antiziganismus in Europa und Kumar Vishwanathan von der Organisation NGO Vzjemné soužití, –  Gemeinsam das Leben -, über Nationalismus und Rassismus in Tschechien und Ostrava. Die NGO ist ein eingetragener Verein der tschechischen Roma in Ostrava. Dieser will das gegenseitige Vertrauen und die Zusammenarbeit zwischen den Roma und der Mehrheit der Tschechen stärken und tritt auch für die Verbesserung der Lebensbedingungen der Roma ein. Kumar zeigte uns im Anschluss eine Wohnsiedlung der Roma, die von der Caritas gebaut wurde und eine ehmalige Wohnsiedlung, alte Werksarbeiterhäuser, in einem stillgelgten Werksgelände. Dort wohnen nur noch sehr wenige Familien unter erbärmlichen Bedingungen. Kumar zeigte uns ebenfalls die Gedenkstätte der jüdischen Opfer des deutschen Faschismus. Auch in Ostrava fanden wir einige Stolpersteine. Henry Loeser stellte seinen Radiosender vor. RadioExpert ist eine internationale Non-Profit-Organisation, die zur Steigerung der Effektivität von Community-Medien beiträgt. Der Sender arbeitet eng mit Organisationen der Projektentwicklung zusammen. Auch die antiziganistischen Demonstrationen in Varnsdorf waren Thema, sowie die Verbindungen der NPD zur DSSS und Kontakte der autonomen Naziszene aus Deutschland mit autonomen Nationalisten aus Tschechien.

 

Laut Schätzungen der EU, leben etwa 10 Millionen bis 12 Millionen Roma in Europa. Sie alle teilen eine gemeinsame Kultur, Sprache und Geschichte und werden, je nach Land, als Roms, Tsiganes,  Gitans, Gypsies, Manouche oderYeftos bekannt.

Von der ersten Ankunft der Roma in Europa, vor über 600 Jahren, bis zum heutigen Tag, leben die Roma oftmals unter schlechten Bedingungen, leiden unter extremer Unterdrückung und Rassismus, werden verfolgt, verachtet, diskriminiert. Vom 14. bis 19. Jahrhundert wurden die Roma in Osteuropa versklavt. Etwa 500.000 Roma fielen dem Holocaust zum Opfer. Bis heute ist in vielen europäischen Staaten die Diskriminierung von Roma Teil der offiziellen Politik. Diese läuft auf  Marginalisierung und Vertreibung hinaus oder äußert sich in rassistischer Gewalt. In Italien gibt es seit 2008, das sogenannte „Nomadengesetz“, welches es den zuständigen Behörden erlaubt Ansiedlungen von Roma zu räumen. Im November 2011 stufte Italiens höchstes Verwaltungsgericht dieses Gesetz als rechtswidrig ein. Die Räumungen gehen trotzdem weiter.

Im „sicheren“ Serbien wurden im April 2012 mehr als 1.000 Roma aus der Innenstadt Belgrads vertrieben.

Romakinder in Tschechien und der Slowakei erhalten eine schlechtere Schulausbildung, werden in Sonderschulen gesteckt. In einigen Schulen werden Romakinder in einen abgerenzten Teil des Klassenzimmers gesetzt oder gleich in getrennten Zimmern unterrichtet. In einigen Fällen wurde Korridore gesperrt  um zu verhindern das sich die Schüler „vermischen“. In Ungarn griffen Faschisten der rechtsextremen Jobbik Partei Häuser von Romafamilien an. Die Polizei schaute tatenlos zu. Dies sind nur einige Beispiele von vielen.
Auch in Deutschland haben Roma aus den Balkanstaaten kaum eine Chance auf ein faires Asylverfahren. Sie werden per se als Wirtschaftsflüchtlinge abgestempelt in in ihre „sicheren“ Herkunfts – oder Drittländer zurückgeschickt.

In Zukunft müssen Abschiebungen verhindert und die Lebensbedingungen der Roma, überall in Europa, verbessert werden.

Die Roma hatten nie einen eigenen Staat oder eine Regierung. Das einzige was sie besitzen ist ihre Flagge. Dabei sind die Sinti und Roma das friedlichste Volk Europas. Trotz vieler tausend Opfer, während der europäischen Kriege, haben die Sinti und Roma noch nie einen eigenen Krieg geführt, noch jemals irgend einem Volk den Krieg erklärt.

Ramona Gehring
Vorsitzende des Tamara Bunke Vereins

Soziale Weihnachtsfeier im Infoladen Zittau

Posted on November 30th, 2012 by Admin  |  Kommentare deaktiviert für Soziale Weihnachtsfeier im Infoladen Zittau

Am 15. Dezember 2012 findet eine soziale Weihnachtsfeier für Menschen und Familien statt, die durch die unsoziale Bundes- und Landespolitik besonders betroffen sind. Ebenfalls sind die Betroffenen der unmenschlichen Asylpolitik eingeladen.
Das Team vom Infoladen Zittau lädt von 15 bis 17 Uhr zu Kaffee, Kakao und Stollen in gemütlicher Atmosphäre ein, teilt Elisabeth Böhme mit.
Dank einiger Unterstützer, wie der Comenius Buchhandlung und den Raumausstatter Fischer aus Herrnhut und dem Tamara Bunke Verein, werden Geschenke die Augen der Anwesenden erstrahlen lassen.

Der Infoladen Zittau befindet sich in der Äußeren Weberstraße 2.
Weitere Informationen gibt es unter: www.Infoladen-Zittau.de

Soziale Weihnachtsfeier im Infoladen Zittau

Posted on November 15th, 2012 by Admin  |  Kommentare deaktiviert für Soziale Weihnachtsfeier im Infoladen Zittau

Am 15. Dezember 2012 findet eine soziale Weihnachtsfeier für Menschen und Familien statt, die durch die unsoziale Bundes- und Landespolitik besonders betroffen sind. Ebenfalls sind die Betroffenen der unmenschlichen Asylpolitik eingeladen.
Das Team vom Infoladen Zittau lädt von 15 bis 17 Uhr zu Kaffee, Kakao und Stollen in gemütlicher Atmosphäre ein, teilt Elisabeth Böhme mit.
Dank einiger Unterstützer, wie der Comenius Buchhandlung in Herrnhut und dem Tamara Bunke Verein, werden Geschenke die Augen der Anwesenden erstrahlen lassen.

Der Infoladen Zittau befindet sich in der Äußeren Weberstraße 2.
Weitere Informationen gibt es unter: www.Infoladen-Zittau.de

Zu Gast bei Freunden

Posted on November 3rd, 2012 by Admin  |  Kommentare deaktiviert für Zu Gast bei Freunden

Am 25. Oktober waren wir zu Besuch bei Freunden in Liberec. Diese hatten uns zu einer Infoveranstaltung eingeladen. Etwa 30 Personen waren gekommen. Zuerst berichteten Roma von ihrer sozialen Situation und den Vorurteilen gegen sie und deren Folgen. Die Feindseligkeit, das Misstrauen welches ihnen entgegengebracht wird, die schlechten Bildungs-  und Arbeitschancen, die schlechten Wohnbedingungen, die Unterschiedlichkeit der Löhne von „weißen Tschechen“ und Romas, wenn sie Arbeit bekommen.

Auch wir sollten über verschiedene Themen berichten. Eines war das Sozialsystem, vor allem Hartz IV und die Folgen für die Betroffenen, sowie die Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt. Erstaunt verfolgten sie die Schilderungen über die Höhe von Hartz IV. Und es wurde gefragt ob das Geld für eine Woche sei. Als wir sagten, dass es für einen Monat ist, konnten das viele nicht glauben. Wie könnten die Betroffenen davon leben? Was muss davon bezahlt werden? Auch dies kam zur Sprache, genau wie die Dumpinglöhne von weniger als 5,00 €  Stundenlohn. Als wir von den 1,20 € Jobs berichteten, wurde dies zuerst als Scherz aufgefasst. Nachdem wir erklärten, dass dies kein Scherz ist, berichteten wir über die Auswirkungen, welche eine Ablehnung eines solchen „Angebotes“ zu Folge hat.

Danach berichteten wir über die Situation der Roma, die als Asylsuchende in Zittau leben und über unsere Hilfsangebote für die Roma im Grenzgebiet. Wir erklärten kurz ein Projekt, welches ab Januar 2013 gemeinsam mit Roma aus dem Grenzgebiet begonnen werden soll. Außerdem boten wir weiterhin unsere Hilfe an.

Daran schloss sich auch gleich der Vortrag über die Naziszene in Sachsen und deren Beziehungen zur Neonaziszene in Tschechien an.

Nach den Vorträgen gab es noch einige Fragen zu den jeweiligen Themen.
Uns interessierte unter anderem die Situation der Roma in der ehemaligen CSSR und ob die Sprache der Roma, das Romani, noch gesprochen wird. Diese sagten, dass es damals keine Arbeitslosen gab, alle hatten ihr Auskommen, es gab keine Armut. Das ist heute anders. Vorurteile gab es jedoch schon immer, wenn auch nicht so hasserfüllt wie heute. Romani wird kaum noch gesprochen, einige ältere Romas sprechen sie noch, aber Kinder kaum. Es ist in Tschechien eine „tote“ Sprache.

Wir überreichten im Anschluss die Broschüre der „Initiative für eine lebendige Gedenkkultur“, die am 08.11.2012 in der Christian Weise Bibliothek vorgestellt wird und luden sie dazu ein.

PM: Tamara Bunke Verein unterstützt „Roma Pride“ in Prag

Posted on Oktober 5th, 2012 by Admin  |  Kommentare deaktiviert für PM: Tamara Bunke Verein unterstützt „Roma Pride“ in Prag

Der Tamara Bunke Verein, der sich seit Jahren für eine Verbesserung der sozialen Lage nicht nur in Ostsachsen einsetzt, hat dem tschechischen Menschenrechtler Markus Pape 200 Euro Spende zugunsten des „Roma Pride“ übergeben.

Der “Roma Pride“ der am 07. Oktober neben 14 weiteren europäischen Städten auch in Prag stattfindet, soll auf die sich verschlechternden Lebensbedingungen der Sinti und Roma in Europa und auch in der tschechischen Republik aufmerksam machen.

„Die Demonstration in Prag wird von der Nichtregierungsorganisation „Konexe“ organisiert, die auf jede Spende angewiesen ist. Genau wie der Tamara Bunke Verein hat Konexe das Ziel, aktiv zur Schaffung einer offenen, toleranten und verantwortlichen Gesellschaft beizutragen, und für die Chancengleichheit aller, unabhängig von Geschlecht, ethnischer Zugehörigkeit oder Religion zu streiten.“ so die Vorsitzende des Tamara Bunke Vereins Ramona Gehring.