Genoss_innen in Liberec unterstützt

Am 12.Juli 2011 fand in Liberec (CZ) eine Kundgebung unter dem Motto „Demokratie jetzt“ statt. Zu dieser hatten uns die Genoss_innen der NAL (Neuen Antikapitalistischen Linken) aus Liberec eingeladen. So fuhren Mitglieder des Tamara Bunke Vereins, Antifaschist_innen und Genoss_innen der LINKEN nach Liberec.

Die Kundgebung wurde von etwa 40 Menschen besucht und es war die dritte dieser Art. Inhaltlich wurde die Korruption angeprangert, das kapitalistische System und die gravierenden Einschnitte in die sozialen Errungenschaften – europaweit.

Nachfolgender Redebeitrag wurde von Jens Thöricht, Vorstandsmitglied der LINKEN. Sachsen gehalten:

DIE PROFITEURE ZUR KASSE!

Die Euro-Rettungsringe sind aus Blei. So geht Griechenland unter, während erneut mit öffentlichen Geldern nur die Banken gerettet werden. Statt wirklicher Solidarität mit den griechischen Beschäftigten entfaltet die Boulevardpresse eine rassistische Kampagne nach der anderen.

In Griechenland protestieren immer wieder tausende Menschen gegen die weiteren massiven Sparmaßnahmen, die im Rahmen des sogenannten „Hilfspaketes“ gegen die Interessen der Bevölkerungsmehrheit durchgesetzt werden sollen.

Diese Maßnahmen ruinieren die griechische Wirtschaft und helfen lediglich den Banken und europäischen Investoren. Griechenland soll gezwungen werden, neben den massiven Kürzungen im sozialen Bereich, große Teile staatlicher Wirtschaftszweige zu privatisieren und das öffentliche Eigentum zu verkaufen. Schon stehen Investoren etwa aus Deutschland und Frankreich Schlange, um sich ihre Anteile z.B. an der griechischen Bahn oder im Kommunikationswesen zu sichern.

An der Krise sollen jetzt die „faulen Südländer“ schuld sein. Ich drücke meine tiefe Solidarität mit den Protestierenden in Griechenland aus und meine Abscheu gegen die rassistische Hetzkampagne gegen die Griechen in Deutschland.

Griechenland braucht wirkungsvolle Hilfen, unter anderen in Form eines Investitionsprogramms, die Profiteure der Krise müssen in Form einer Bankenabgabe und einer Abgabe für große Vermögen zur Kasse gebeten werden. Der Finanzspekulation muss Einhalt geboten werden.

Dabei liegt die Ursache der Krise auch in der Niedriglohnpolitik und dem Sozialdumping der Regierungen.

In Deutschland sollen jetzt Hartz IV, Agenda 2010 und Rente mit 67 nach Europa exportiert werden. Es droht der größte Angriff seit Jahrzehnten auf Beschäftigte, Erwerbslose, Rentner_innen und Studierende. Doch dagegen gibt es Widerstand. Es geht uns darum, diesen Widerstand zu europäisieren.

Die EU muss ihre Politik grundlegend ändern, sonst wird die Spaltung in arme und reiche Länder sie zerreißen

Die Verursacher und Profiteure der Krise müssen endlich zur Kasse gebeten werden. Die Grenze verläuft nicht zwischen den Völkern, sondern zwischen unten und oben.

Hoch die Antinationale Solidarität!

18.08.2011 – Info-Veranstaltung: Teddy lebt…

…in unseren Gedanken.

Anlässlich des 67. Jahrestages der Ermordung von Ernst Thälmann findet am 18.August 2011 um 18 Uhr im Infoladen-Zittau (Äußere Weberstr.2) eine Info-Veranstaltung statt. Unter anderem wird über das Leben und Wirken von Thälmann informiert.

Anschließend gibt es die Möglichkeit sich zu Thema und aktuelle politische Ereignisse zu diskutieren.

Dieses Anliegen wird von dem Programm „Jugend für Europa“ finanziell unterstützt. JUGEND für Europa ist Nationalagentur für das EU-Programm JUGEND IN AKTION und SALTO Centre für Training und Kooperation.

05.07.2011 PM des Infoladen Zittau: Wehrhaft gegen Überwachungsstaat

Wie bereits bekannt geworden ist und durch die Staatsanwaltschaft Dresden bestätigt wurde, erfolgte am 19.02.2011 im Stadtgebiet Dresden eine großflächige Funkzellenabfrage. Nach Aussage der Staatsanwaltschaft Dresden wurde diese durchgeführt, um einen mutmaßlichen Angriff auf Polizeibeamte  aufzuklären.
Dadurch gelangten die Dresdner Ermittlungsbehörden an unzählige Datensätze, die vermutlich auch gespeichert und verarbeitet wurden. Die Polizei erfasste die  Bewegungsprofile sämtlicher Mobiltelefone sowie eingehende und ausgehende Telefonverbindungen, als auch persönliche Kurzmitteilungen. Dies kommt einer Rasterfahndung per  Handy gleich und stellt eine Kriminalisierung jeglichen antifaschistischen Engagements und einen massiven Angriff auf die Demonstrationsfreiheit und Grundrechte aller dar.
Der ganze Vorgang ist ein nicht hinzunehmender Skandal und erinnert an die Methoden eines Überwachungsstaates. Was mit den gesammelten Daten geschieht – ob diese gespeichert  und an anderen Stellen belastend verwertet werden, ist derzeit völlig unklar.

Diese Rechtsverstöße darf sich niemand gefallen lassen

Ein derartiges Vorgehen ist nicht nur rechtswidrig, sondern auch grundrechtsgefährdend. Um einer derartigen Einschränkung der Demonstrationsfreiheit entgegenzutreten ist es  notwendig, diese polizeiliche Maßnahme nicht nur politisch kritisch zu hinterfragen sondern auch gerichtlich überprüfen zu lassen.

Daher stellt der Infoladen Zittau ab sofort Musterschreiben an die Staatsanwaltschaft Dresden sowie die Polizeidirektion Dresden zur Verfügung  um damit eine Benachrichtigung über die Erhebung und Speicherung ihrer Daten zu beantragen.

10 Monate Infoladen Zittau

Am 11.September 2010 eröffnete der Infoladen Zittau in der Zittauer Äußeren Weberstraße 2. Betrieben wird er von der Projektgruppe „Couleur Noir“, ein Zusammenschluss von Menschen aus der Region. Ziel ist und war es, nach den Kürzungen der Kinder- und Jugendhilfe durch die sächsische Staatsregierung die Jugendarbeit mit internationalen Bildungsangeboten und Kulturveranstaltungen zu stärken. Seit dem wurde mit diesem Projekt alternative Jugendkultur gefördert, ein nicht kommerzieller Freiraum für Vereine und Initiativen mit dem Projekt geschaffen und das demokratische Grundverständnis vermittelt. Dieses Anliegen wird von dem Programm „Jugend für Europa“ finanziell unterstützt. JUGEND für Europa ist Nationalagentur für das EU-Programm JUGEND IN AKTION und SALTO Centre für Training und Kooperation.
Zur Eröffnung gab es einen Vortrag „20 Jahre Kapitalismus in der Region“. An diesem nahmen Gäste aus der tschechischen Republik teil und schilderten ihren Standpunkt zum Thema. Weiterhin gab es einen Graffiti – Workshop, ein Button – Workshop und ein Live Hip-Hop-Act.

Seit der Eröffnung gab es viele unterschiedliche Themenabende. So widmete mensch sich dem Castor-Transport, dem mitteldeutschen Aufstand, Max Hoelz, und dem Thema „fairer Handel“. Ebenso wurden Mobilisierungsveranstaltungen zu Protesten gegen verschiedene Naziaktivitäten veranstaltet.

Nach 10 Monaten ziehen die Organisator_innen das Fazit: Der Infoladen-Zittau ist ein geeigneter Freiraum um verschiedene Sachen zu diskutieren, Projekte zu planen und sich ungezwungen in einem angstfreien Raum auszutauschen. Das klingt nach einer Fortsetzung des Projektes.

Veranstaltung „25 Jahre Tschernobyl-haben wir nichts gelernt“ am 24.Mai im Infoladen Zittau

Ich möchte mich Bedanken für die wichtige Vorlesung und auch für die Geschichtsrückführung!

In der  Vorlesung des Referenten Dr. Rainer Harbarth ging es hauptsächlich um die Ukraine und die Katastrophe im und um das Atomkraftwerk „Tschernobyl“. Den Gästen,  die gespannt zuhörten, wurde über das menschliche Versagen, welches die Katastrophe auslöste, und über die  Ausmaße des Supergau berichtet. Augenscheinlich bekam schon jeder der Anwesenden eine Gänsehaut!
Die Erde und Menschen,  über mehrere Generationen. müssen mit den Auswirkungen der Strahlung noch jetzt leben und das nicht nur in der Region. Der Gedankengang wendete sich anschließend in die Richtung Japan. Denn die jüngsten Ereignissen in Fukushima ähneln den von Tschernobyl. Nur, dass zu diesen Augenblick auch noch die Natur ihre Kräfte walten lies. “Wie sagte die Erde in einer kleinen Comicdarstellung, die der Referent sorgfältig zum Thema raussuchte: Ich bin krank, ich leide an Homosapien“! Wie treffend, denn nicht nur wir müssen unter diesen Ereignissen leiden, sondern auch die Erde, auf dieser wir nur Gast sind! Nur wir hier und jetzt können Generationen aufklären! Ja meist steht die Frage ja noch offen, sind wir hier und jetzt im Stande solche Katastrophen noch einmal zu verhindern?

Das Thema hat kein Ende den vergessen ist gefährlich!

E.Asamoah

Alternative Freiräume sind uns wichtig!

In der letzten Zeit nehmen die Forderungen nach alternativen Freiräumen zu.
So gründetet das Stadtforum Zittau die Initiative „Freiraum Zittau“. Das Konzept gleicht dem des erfolgreichen Wächterhaus-Prinzip des HausHalten e.V. aus Dresden und Leipzig. Ein Wächterhaus sieht die Zwischennutzung von leer stehenden Gebäuden vor.

Der Oberbürgermeister von Zittau, Arnd Voigt, zeigte bei der ersten Veranstaltung des „Freiraum Zittau“ großes Kooperationsinteresse an dem Projekt. Von dieser Bereitschaft war jedoch schon am Folgetag des 13.05.2011 nichts mehr zu sehen. Diese Erfahrung machten auch schon andere Gruppen, welche ein alternatives Zentrum aufbauen wollten.

Das Prinzip eines Wächterhauses erinnert an den Wunschfall einer Hausbetztung; Haus aussuchen, Besitzer_in anfragen, kostenfreie Nutzungsbestätigung durch den oder die Besitzer_innen erhalten und im Gegensatz dafür den Aufbau und Erhalt des Hauses durch die Bewohner_innen gewährleisten.

Jedoch kann die Nutzung von der Besitzerin/vom Besitzer nach einer vertraglich festgelegten Frist abgebrochen werden. Die Nutzer_innen stehen daher in der Gefahr all Ihre Arbeit „umsonst“ geleistet zu haben, wenn sich die Besitzer_innen nach den 2-3 Jahren gegen das Projekt entscheiden und ihr „auf bereitetes“ Haus gewinnbringend verkaufen wollen.

Das Freiräume auch in Zittau wichtig und nötig sind zeigt der Infoladen Zittau. Neben freiem Internetzugang, einer Mediatheke und einiger Umsonstregale besteht seit dem 01.09.2010 auch die Möglichkeit eigene Projekte in den Räumlichkeiten umzusetzten. So finden regelmäßig Informationsveranstaltungen zu aktuellen und politischen Themen statt und auch so manche Organisation/Initiative nutzt dieses Freiraumangebot. Die Nachfrage steigt.

Der Infoladen Zittau unterstützt deshalb, auch unter angesichts des Zwischennutzungs-Problems, die Vorhaben von „Freiraum Zittau“ und von alternativen Gruppen zur Schaffung von Freiräumen im Stadtgebiet Zittau.

Als Zeichen der Solidarität stellten die Mitarbeiter_innen des Infoladen Zittau große Buchstaben mit der Parole „AJZ JETZT“ in die Schaufenster des Infoladens (AJZ = Alternatives Jugendzentrum).

 

 

Gelebte Jugendverständigung

Am 14. und 15.Mai 2011 beteiligten sich Mitglieder des Tamara Bunke – Verein zu internationalen Jugendverständigung e.V. an einer gemeinsamen Wanderung mit tschechischen Freunden, die in der Neuen Antikapitalistischen Linken (NAL) in der tschechischen Republik organisiert sind.

Die Wanderung begann am Sonnabend mit der gemeinsamen Fahrt von Liberec nach Oldrichov v. Hajich. Dort angekommen ging es auf die Tour, deren Endziel Orle in Polen war. Vorbei an fast unberührter Natur bestaunten wir die Landschaft des Isergebirges. Der zentrale Teile des Isergebirges hat den Charakter einer Hochebene, in den Senken sind Torfwiesen und Torfmoore entstanden.  Das typische Gestein des Isergebirges ist der Isergebirgsgranit. Auffällig ist seine Grobkörnigkeit mit markanten Kristallen von rötlichem Feldspat. Er entstand vor gut 250 Millionen Jahren. Die Vielzahl von Wasserläufen, Quellen, Talsperren und Moortümpeln weisen auf den Wasserreichtum des Isergebirges hin.
Ab 1900 kam es in Böhmen zu Konflikten zwischen nationalistisch gesinnten Deutschen und Tschechen, die besonders nach dem Ersten Weltkrieg erstarkten. Ausdruck dessen war die Ausrufung der Provinz Deutschböhmen am 29. Oktober 1918 als Antwort auf die an einem Tag eher stattgefundenen Gründung der Tschechoslowakei. Ebenso zählen dazu die Repressalien gegenüber der tschechischen Bevölkerung, so dass diese das Gebiet im Jahre 1938 verließ.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde infolge der Beneš-Dekrete der größte Teil der Deutschen aus Böhmen ausgesiedelt. Dadurch blieben viele Ortschaften unbewohnt und etliche Produktionsstätten kamen zum Erliegen. Das Ende der von über vielen Jahrhunderten lang gewachsenen Traditionen des Isergebirges war damit besiegelt. Erst zum Ausgang der 1960er Jahre begann eine Wiederbelebung der Dörfer, als sowohl Gebirgsvorländer als auch Prager sich die traditionellen Häuser zu Wochenendhäusern ausbauten und so zum Erhalt der architektonischen Grundsubstanz beitrugen.

Während der Tour tauschten sich die Beteiligten nicht nur über die soziale Situation in der tschechischen Republik und Deutschland aus, sondern auch über die Zunahme rassistischer und fremdenfeindlicher Stimmung und Gedanken in der Gesellschaft. Für alle ist klar, dass der Kampf gegen den Abbau von weiteren sozialen Standards nicht an der Grenze aufhören darf. So wurde vereinbart, sich weiterhin bei politischen Aktionen zu unterstützen und sich auszutauschen.

Nach einem kurzen unbeabsichtigten Umweg, kehrte mensch nach 13 Stunden in der organisierten Unterkunft in Orle (Polen) ein. Das Tagesmarschpensum wurde auf 41 Kilometer geschätzt, einige hatten sich bei der Tour Verletzungen zugezogen und kümmerten sich erstmal um diese.
Letztendlich klang der Abend mit weiteren Gesprächen und traditionellen polnischen Essen aus.

Am nächsten Morgen wurde der persönlichen Verfasstheit einiger entschieden, doch nicht 15 Kilometer bis Harrachov sonder nur 4 Kilometer bis zum nächsten Bahnhof in Jakuszyce zu wandern. Zurück nach Liberec bzw. Deutschland ging es mit dem Zug.

Den Freund_innen der NAL danken wir an dieser Stelle rechtherzlich für das Organisieren der Reise und freuen uns bereits auf die Nächste. DĚKUJI

Antifaschistische Aktionswoche im Jahr 2011

Wie im letzten Jahr fand in Ostsachsen im Vorfeld des Jahrestages der Befreiung vom Faschismus eine Antifaschistische Aktionswoche statt.  Die Woche war eine Zeit der vielfältigen Aktionen und Veranstaltungen. Sie sollte die unterschiedlichsten Menschen, Gruppen, Initiativen und Organisationen zusammen bringen, um gemeinsam dem Rassismus und Nationalismus entgegenzutreten. Eine Zeit, in der auch Informationen über den antifaschistischen Widerstand und die Naziszene vermittelt wurde.
Vom 02. bis zum 06.Mai 2010 wurde im Infoladen Zittau jeden Abend verschiedene Themen erörtert, Aktionen geplant und wie berichtet wurde, auch durchgeführt.

Als Abschluss fand am 08.Mai 2011 ein Antifaschistischer Stadtspaziergang in Zittau statt. Dieser wurde gemeinsam mit der LINKEN organisiert. Jens Thöricht von der LINKEN schreibt darüber folgendes:

Anlässlich des 66. Jahrestages der Befreiung vom Hitlerfaschismus fand am 08. Mai 2011 um 14.00 Uhr auf dem Zittauer Frauenfriedhof eine Kranzniederlegung am Sowjetischen Ehrenmal  statt. An dieser beteiligte sich auch der Bundestagsabgeordnete Ilja Seifert. Anschließend gab es einen antifaschistischen Stadtspaziergang, an dem sich ca. 50 Interessierte beteiligten. Auf diesem wurde mit Redebeiträgen an den Zwischenkundgebungsorten auf die Verbrechen der Faschisten aufmerksam gemacht. So zum Beispiel am ehemaligen Gewerkschaftshaus „Schwarzer Adler“, am VVN-Denkmal und an dem ehemaligen Hotel „Sächsischer Hof“ (Neustadtküche). Die Redebeiträge hielten Mitglieder der Initiative für eine lebendige Gedenkkultur, die Beiträge sind zu finden unter http://www.gedenkkultur.info/

Im Anschluss klang der Feiertag im Büro der LINKEN in Zittau sowie im Infoladen Zittau mit Gesprächen und einer entsprechenden Feier aus. Es bleibt dabei: „Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen!“.

Gedanken zum 08. Mai

Der Muttertag wird immer am zweiten Maisonntag begangen, der in diesen Jahr mit dem Tag der Befreiung vom Hitlerfaschismus zusammenfiel. In einigen Medien wurde der Muttertag erwähnt, meist verbunden mit Hinweisen auf die guten Umsätze in den Blumenläden. Welche ursprüngliche Bedeutung dieser Tag eigentlich hat, blieb dabei offen. Dabei hat, außer den Kommerz, dieser Tag einen tieferen Sinn. Er hat seinen Ursprung in der englischen und amerikanischen Frauenbewegung. Eine Amerikanerin, Ann Maria Reeves Jarvis, versuchte bereits 1865 eine Mütterbewegung unter dem Namen Mothers Friendships Day zu gründen. 1870 wurde dann von Julia Ward Howe eine Mütter-Friedenstag-Initiative ins Leben gerufen, die zum Ziel hatte, dass ihre Söhne nicht mehr in Kriegen geopfert werden sollten. Jedoch gilt die Methodistin Anna Marie Jarvis, als Begründerin des heutigen Muttertages. Sie startete eine Initiative mit dem Ziel, einen offiziellen Feiertag zu Ehren der Mütter zu schaffen. Bereits 1909 wurde dieser Tag in 45 Staaten der USA gefeiert. Am

8. Mai 1914 erlies der US-Kongress die Joint Resolution Designating the Second Sunday in May as Mother’s Day. Von da an wurde am zweiten Sonntag im Mai dieser Tag als Zeichen der Liebe und Verehrung der Mütter, als nationaler Feiertag begangen. Anna Marie Jarvis wandte sich jedoch später von der Bewegung, die sie ins Leben gerufen hatte ab, da mit steigender Verbreitung, die Kommerzialisierung des Muttertags zunahm und damit die eigentliche Bedeutung in den Hintergrund rückte. 1912 wurde eine Mother’s Day International Association gegründet, mit dem Ziel den Muttertag international zu verbreiten. Nach England, der Schweiz, Finnland, Norwegen und Schweden wurde auch ab 1923 in Deutschland der Muttertag begangen. Betont unpolitisch, wurde der Tag vom Verband Deutscher Blumengeschäftsinhaber mit Plakaten wie „Ehret die Mutter“, als Tag der Blumenwünsche gefeiert. Die Faschisten missbrauchten diesen Tag mit der Idee der „germanischen Herrenrasse“, an dem „Gebärfreudige Mütter“ als Heldinnen zelebriert wurden, da sie für „arischen Nachwuchs“ sorgen sollten. Ab 1949 wurde der Muttertag in der BRD als nicht gesetzlicher Feiertag am zweiten Sonntag im Mai begangen. Diese Festlegung basiert auf Übereinkünften mit Floristenverbänden, die den zweiten Maisonntag als Muttertag festgelegt haben. Der deutsche Einzelhandel beschloss 1949, dass für den Muttertag auch Ersatztermine gefunden werden dürfen, wenn dieser Tag auf einen Pfingstsonntag fällt, da in einigen Bundesländern eine Ladenöffnung an Pfingsten untersagt ist.

Die ursprüngliche Idee des Muttertages wurde somit völlig dem Kommerz geopfert.

Das der 08.Mai der „Tag der Befreiung vom Hitlerfaschismus“ ist, wurde in den meisten Medien gar nicht erst erwähnt, dabei ging mit der Kapitulation Hitlerdeutschlands einer der verheerendsten Kriege in Europa zu Ende. Dem 12 Jahre andauernden faschistischen Wahn, fielen Millionen Menschen zum Opfer. In Zittau gedachten, gemeinsam mit Freunden aus Polen und Tschechien, etwa 50 Menschen mit Kranzniederlegungen und einem antifaschistischen Stadtspaziergang den Opfern des Faschistischen Terrors.

Ramona Gehring
Vorsitzende des Tamara Bunke Vereins

Antifaschistische Bildungsreise nach Paris

24 Menschen aus unterschiedlichen Teilen Sachsens machten sich am 26.April auf den Weg nach Paris um sich über den Widerstand gegen die Nazis zu informieren. Read the rest of this entry »