Wie sollen Asylsuchende menschenwürdig untergebracht werden?
Zu diesem Thema hatte das Kommunalpolitische Forum Sachsen e.V. am 21. November 2017 in den Infoladen Zittau zu einer Informationsveranstaltung eingeladen. Als fachkundige Referenten nahmen Frau Zettwitz, Landkreis Görlitz, Leiter des zuständigen Dezernates im Landkreis Görlitz und der Zittauer Kreisrat der LINKEN Herr Hentschel-Thöricht Platz.
Interessierte Bürgerinnen und Bürger, darunter auch Asylsuchende, folgten der Einladung und konnten in der hochinteressanten Veranstaltung unter anderem hören, was der Landkreis Görlitz in Bezug auf die Unterbringung von Asylsuchenden zukünftig plant.
Frau Zettwitz berichtete, dass „die dezentrale Unterbringung zum friedlichen Zusammenleben der Menschen im Landkreis“ beigetragen hat. Problematisch ist die Tatsache, dass der Landkreis aufgrund falscher Planzahlen des Freistaates, wie viele Menschen im Landkreis untergebracht werden sollen, zahlreiche Unterbringungsmöglichkeiten geschaffen hat. Die Mietzahlungen dafür, gleich ob Wohnungen leer stehen oder nicht, belasten den Kreishaushalt. Deutliche Kritik an die Bundesebene wurde geäußert, da nur belegte und nicht vorgehaltene Unterbringungsplätze vom Bund bezahlt werden. Deshalb fordert der Landkreis auch die Abrechnung der tatsächlichen Kosten für die Aufnahme von Migranten. Die momentane Pauschale pro aufgenommenen Menschen an den Kreis ist nicht ausreichend.
„Endlich wie Menschen gefühlt“
So beschrieb „Ali“ das Gefühl, als er mit seiner Familie aus der Gemeinschaftsunterkunft in eine Wohnung ziehen durfte. Allerdings durfte er dieses Gefühl nur zwei Jahre genießen, da dann der erneute Umzug aus der Wohnung in eine Gemeinschaftsunterkunft angewiesen wurde. Er schilderte seine negativen Erfahrungen in dieser, Prügeleien und andere strafbare Delikte seien vorgekommen. Mit Hilfe des Kreisrates der LINKEN Hentschel-Thöricht wird nun versucht, die Erlaubnis für das Umziehen in eine Wohnung zu erlangen.
Integration geht über Verständnis, Sprache, Bildung und Arbeit
Der Kreisrat der LINKEN Hentschel-Thöricht machte deutlich, dass ein Integrationskonzept und die Umsetzung von den darin genannten konkreten Maßnahmen bei der Integration von ausländischen Mitbürgern helfen wird. Nachdem DIE LINKE ein solches in den Kreistag Görlitz eingebracht und das Konzept der Verwaltung im Kreistag abgelehnt wurde, wird derzeit versucht aus beiden Papieren ein gemeinsames zu entwickeln.
Abschließend wurde den vielen ehrenamtlich Engagierten in den Willkommensbündnissen, den Sozialbetreuern und freiwillig Helfenden ein großer Dank für ihre tolle Arbeit ausgesprochen.
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