„Frieden schaffen ohne Waffen“ – nur ein netter Slogan?

Die FOCUS – Online – Korrespondentin Martina Fietz, ist der Meinung, dass die Bundeswehr zur Verteidigung in der Lage sein muss, denn sie sieht den Frieden bedroht. Putin hat Großmachtsansprüche die es zu stoppen gilt.
Laut Fietz hat, „Mit der Annexion der Krim und Moskaus Unterstützung der ukrainischen Separatisten ist die europäische Nachkriegsordnung verletzt. Wladimir Putin hat die Souveränität eines Landes verhöhnt. Selbst wenn jetzt ein Friedensprozess eingeleitet wird, zahlt die Ukraine die Großmachtansprüche des russischen Präsidenten mit der Spaltung des Landes.“

Über eine Annexion der Krim lässt sich streiten. Schon die Übergabe der Krim an die Ukraine war, völkerrechtlich gesehen, mit heißer Nadel gestrickt. Nun hat Putin, wohlgemerkt mit einer Volksabstimmung, die Krim wieder zu Russland geholt. Aber was war dem vorausgegangen? War es nicht der, von westlichen „Demokraten“ aller Couleur unterstützte Boxer Vitali Klitschko, welcher die Situation in der Ukraine zum überkochen brachte? Der deutsche Außenminister Frank-Walter Steinmeier, war einer der deutschen Politiker welcher auf dem Maidan die Unterstützung der „Opposition“ durch Deutschland erklärte. Das damit zugleich Faschisten unterstützt wurden ist da Nebensache. Das die Faschisten der „Swoboda“ bis heute in der neuen „Regierung“ sitzen, welche auch mit sehr heißer Nadel, völkerrechtlich gesehen, gestrickt ist, Nebensache! Das Faschisten, unterstützt durch ukrainische Polizei mehrer dutzend Menschen ermordeten, die von einem Zeltlager in das dahinter gelegene Gewerkschaftshaus vor dem gewalttätigen Mob flüchten mussten, Nebensache. Ukrainische Medien meldeten dazu triumphierend, „Patrioten“ hätten die „Separatisten zurückgeschlagen“. Man habe, sie erfolgreich „ausgeräuchert“. Auch das, Nebensache. Die Ukraine wird nach wie vor unterstützt, während die EU und die USA versuchen Putin zu Tode zu sanktionieren. „Großmachtansprüche des russischen Präsidenten?“ Mal ehrlich, wenn Putin wirklich wollte, er hätte Kiew schon längst eingenommen. Es ist bisher nur ihm zu verdanken, dass die ganze Situation nicht schon völlig eskaliert ist. Das allerdings passt so gar nicht in die Pläne der EU, USA und NATO.

Fietz: „Plötzlich steht die Abschreckung wieder im Zentrum der politischen Debatte. Die Nato-Staaten zeigen sich geschlossen wie lange nicht und halten Putin mit der Schaffung einer schnellen Eingreiftruppe ein Stoppschild entgegen. Das ist ein richtiges und wichtiges Signal. Es verlangt allerdings ein Umdenken. „Frieden schaffen ohne Waffen“ war ein netter Slogan. Derzeit erlebt die Welt einmal mehr, wie falsch er ist.“

Abschreckung statt Dialog. Genau das ist die Strategie nach der der Westen handelt. Koste es was es wolle. Die „schnelle Eingreiftruppe“ als „Stoppschild“ gegen Putin. Wohl eher als Provokation gegen Putin. Das ist ein völlig falsches und provokantes Signal. Der Slogan: „Frieden schaffen ohne Waffen“ ist nicht nur ein Slogan, er ist die einzige Diplomatie in dieser Situation. Aber dazu gehört es, dass die NATO, die EU und die USA umdenken. Aber genau daran wird jeder Dialog scheitern. Wir sollen beharrlich an den Slogan „Krieg ist Frieden“ herangeführt werden bis er völlig normal ist. Diese westlichen Bündnisse brauchen den Krieg, wollen ihn, sehnen ihn geradezu herbei. Denn, wann verdient der Kapitalist am meisten? Deshalb muss der Frieden mit Waffen geschaffen werden, nur dann rollen der Dollar und der Euro.

Fietz: „Es stimmt leider, dass jeder nur so lange in Frieden leben kann, wie der Nachbar ihn lässt. Danach kann er entweder kapitulieren oder sich zur Wehr setzen. Dieser Gedanke muss auch in unseren Köpfen verstärkt Platz greifen. Konkret heißt das für Deutschland wie für viele andere europäische Staaten: Es kann keine immer weiter gehende Abrüstung geben. Im Gegenteil. Die Bundeswehr und die Streitkräfte der Nato-Partner müssen zur Verteidigung auch in der Lage sein. Andernfalls funktioniert Abschreckung nicht, die dazu dient, Aggression erst gar nicht zuzulassen.“

Ja, der böse Nachbar. In diesem Fall heißt er Putin. Aber wieso sollte er kapitulieren? Wieso soll er Russland unter die Fuchtel des Westens stellen? Putin hat bisher sehr besonnen reagiert. Die Sanktionen des Westens zeigen nicht die erhoffte Wirkung. Putin sanktioniert seinerseits einige Produkte und damit ist das Thema für ihn durch. Die Leid tragenden der Sanktionen sind Kleinbauern, kleinere Firmen in der EU, die auf ihren Produkten sitzen bleiben. Einige von ihnen werden der Sanktionswut wohl zum Opfer fallen. Welche Hilfe haben diese von den Sanktionsbefürwortern der EU zu erwarten?                             Abrüstung? Nicht doch. Aufrüstung ist die Devise! Das spült wenigstens den Rüstungskonzernen und deren Handlangern enorme Gewinne in die Kassen. Das dabei andere, viel wichtigere Dinge, wie Geld für Schulen, Kita´s, Infrastruktur und mehr auf der Strecke bleiben, egal. Zur „Abschreckung“ Aufrüstung! Wer ist da der Aggressor? Diese Gedanken sollten in den Köpfen verstärkt Platz greifen!

Fietz: „… Ging es in der Debatte um die Zukunft der Rüstungsindustrie, zu der auch die Frage nach Rüstungsexporten zählt, lange im Wesentlichen um Verlust oder Erhalt von Arbeitsplätzen, so spielt angesichts der sich zuspitzenden weltweiten Krisen zunehmend die Frage der Sicherheit eine Rolle.“

Im Namen „unserer Sicherheit“ Aufrüstung!!! Ja, die Rüstungsindustrie ist einer der großen Gewinner der Politik des Westens, wenn auch sonst alles den Bach runter geht. Dann müssen sich diese Firmen endlich keine Gedanken mehr um den Verlust von Arbeitsplätzen machen. Ganz im Gegenteil, wenn der Westen weiterhin seine aggressive Politik fortsetzt wird die Rüstungsindustrie bald Arbeitgeber Nummer eins sein. Mehrheitlich werden dann Frauen dort arbeiten, die Männer werden anderweitig verwendet.
Fietz: „Im Ernstfall werden deutsche Soldaten die Freiheit verteidigen müssen“                           „Wir Deutschen müssen uns darauf einstellen, dass wir nicht nur wirtschaftlich, sondern auch machtpolitisch ein internationaler Player geworden sind. Die Zeiten, in denen wir uns auf einen Sonderstatus berufen konnten, sind vorbei. Wir müssen darüber reden, wie wir diese neue Rolle ausfüllen können.“

Der Ernstfall ist ja schon eingetreten, deutsche Soldaten verteidigen ja seit Jahren „unsere Freiheit“ am Hindukusch. Als machtpolitscher Player auf der internationalen Bühne sind Wir endlich wieder Wer. Bundespräsident Gauck hat ja auf der Westerplatte deutlich aggressive Worte dazu gefunden. 75 Jahre nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges hat er den Russen aggressiv gesagt wie wir unsere „neue“ Rolle ausfüllen können und werden.

Fietz:„Mehr Verantwortung übernehmen, hatten Bundespräsident, Verteidigungsministerin und Außenminister unlängst gefordert. In letzter Konsequenz bedeutet das auch den Einsatz von Soldaten. Afghanistan war kein einmaliger Ausflug – auch wenn die Bilanz zeigt, was anders laufen muss. Es wird sich nicht durchhalten lassen, dass Amerikaner, Briten oder Franzosen kämpfen und wir mit Aufklärung und Logistik helfen.“

Bundespräsident, Verteidigungsministerin und Außenminister wollen mehr „Verantwortung“ übernehmen, damit Amerikaner, Briten oder Franzosen nicht alleine Krieg spielen dürfen. Schließlich sind Wir wieder Wer! Wäre ja auch zu dumm, wenn Afghanistan, – der „Friedenseinsatz“ soll ja bald ein Ende finden -, ein „einmaliger Ausflug“ bliebe. Allein schon die Wortwahl trieft vor Menschenverachtung! Aber gut, Ausflug klingt eher wie Urlaub, Ferien, Spaß und Spiel. Die Bilanz dieses „Ausfluges“ 54 getötete Soldaten. Ja, das muss anders laufen. Beim nächsten „Ausflug“. Die Bilanzen sehen jedoch eher düster aus.

Fietz: „Sollte der Ernstfall eintreten, werden deutsche Soldaten die Freiheit des Westens im europäischen Osten verteidigen müssen. Das will niemand. Doch jeder sollte sich darüber im Klaren sein, dass es so weit kommen kann. Das Bewusstsein dazu soll keine Angst schüren. Aber es kann helfen, andere Ängste im Zaum zu halten.“

Den Ernstfall will niemand? Wirklich? Wir sollten uns im Klaren darüber sein, das durch die aggressive Politik der Global Player der Erstfall schneller eintreten wird als uns lieb ist. Diese tun ihr möglichstes um die weltweiten Krisen eskalieren zu lassen. Und man kann mit Fug und Recht behaupten, bisher mit Erfolg. Selbstverständlich soll bewusst keine Angst geschürt werden, das würde ja die Kriegsvorbereitungen erheblich stören. Aber ein bisschen Angst darf sein, gerade so viel, das die Menschen sich vorbehaltlos den „Krieg gegen den Terror“ anschließen um zu unsere „Freiheit und Sicherheit“ weltweit gegen „die Terroristen“

zu verteidigen.

Es liegt an uns allen den Slogan „Frieden schaffen ohne Waffen“ wieder die Bedeutung zu geben die er verdient. Bevor es zu spät ist!

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