Archive for the ‘Tamara Bunke Verein’ Category

6. Antirassistischer Fußball-Cup in Lohmen

Posted on Juli 22nd, 2012 by Admin  |  Kommentare deaktiviert für 6. Antirassistischer Fußball-Cup in Lohmen

25 Teams, so viele wie noch nie zuvor, hatten sich zum 6. Antirassistischen Fußball-Cup in Lohmen (Landkreis Sächsische Schweiz – Osterzgebirge) angemeldet. Mit dabei die „Zittauer Gebirgskräuter“ aus dem Umfeld des Infoladen Zittau, des Tamara Bunke Vereins und der jungen LINKEN.

Sonnabendmorgen 8 Uhr (erstaunlicherweise waren alle pünktlich) ging es dann vom Infoladen Zittau los. Der Weg führte über die tschechische Republik, Sebnitz, Hohnstein direkt nach Lohmen. Wie in den beiden Jahren zuvor wurde die Autofahrt durch Schlagermusik ála Andrea Berg wunderbar ergänz. Die Mitfahrenden zeigten sich, für den Fahrer Jens Thöricht irritierend, textsicher.

Der Spaß stand beim Turnier an erster Stelle. Obwohl es in der Einladung hieß: „Gegenseitiger Respekt und Akzeptanz ist unser Grundsatz für dieses Event. Es geht hierbei nicht um Nationalität, Religion, Geschlecht und sexuelle Vorlieben. Wer mitspielen will, sollte vor allem Fairness zeigen und Spaß am Spiel mitbringen.“ musste ein Team leider nach Hause geschickt werden. Beleidigungen haben auf dem Platz nichts zu suchen – eine richtige, konsequente Entscheidung.

Neben dem Fußball war Raum für Gespräche mit Freund_innen, die mensch zu selten sieht. Neben einer Ausstellung, gab es lecker vegetarisches Essen und selbst für die Kleinsten gab es einen Spielplatz, eine Tischtennis-Platte und die Möglichkeit zu basteln.

Gegen die Mannschaft „Sandale Bonnewitz“ unterlag das Zittauer Team im Elfmeter schießen. Und auch der Versuch über ein Wissensquiz wieder in das Turnier kooptiert zu werden, scheiterte an dem umfänglicheren Wissen der anderen Mannschaften. Hier sagen wir, NA UND – wir durch die Fragen und richtigen Antworten wieder was gelernt.

Letztendlich hat die Mannschaft „Alter Friedhof Sebnitz“ vor „Chemie Leipzig“ und „Makabi 1“ gewonnen.

Zum Schluss sagen wir ein HERZLICHES DANKESCHÖN an Akubiz, die den Antira Cup organisiert haben. Selbstverständlich auch an die ehrenamtlichen Sanitäter_innen, die auch jemensch der Zittauer Mannschaft verarzten mussten. Gern nehmen wir auch im nächsten Jahr wieder teil.

In diesem Sinne: Fairplay!
love sport – hate racism

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Besuch bei tschechischen Freund_innen

Posted on Juni 26th, 2012 by Admin  |  Kommentare deaktiviert für Besuch bei tschechischen Freund_innen

Am 23. Juni folgten Mitglieder des Tamara-Bunke-Vereins  – für internationale Jugendverständigung, Mitglieder der jungen LINKEN und weitere nette Menschen einer Einladung der NAL (Nové antikapitalistické levici).

Am Fuße des Isergebirges konnten wir uns nach Ankunft in einem wunderschönen Natursee abkühlen. Anschließend tauschten wir uns zu aktuellen politischen Fragen, wie etwa die Finanzkrise und die extreme Rechte aus.

Natürlich war auch Fußball ein Thema. Übereinstimmend war die Meinung, dass die bessere Mannschaft bei der EM gewinnen solle. Allerdings nervt in der Tschechischen Republik genau wie in Deutschland der übertriebene Partynationalismus.

Impressionen CZ

Tamara Bunke Verein für internationale Jugendverständigung unterstützte Kinderfest in Rumburk (CZ)

Posted on Mai 21st, 2012 by Admin  |  Kommentare deaktiviert für Tamara Bunke Verein für internationale Jugendverständigung unterstützte Kinderfest in Rumburk (CZ)

Am 20. Mai 2012 fand in Rumburk ein Kinderfest statt. Dieses wurde von der Initiative „Hass ist keine Lösung“ mit dem Ziel, Vorurteile gegen Sinti und Roma abzubauen, organisiert. Der Tamara-Bunke-Verein für internationale Jugendverständigung aus Zittau unterstützte das Fest mit 100 Euro und Sachspenden. So wurden Kinderbekleidung und Spielsachen kostenlos verteilt. Besonders beliebt war das Basteln von Blumen mit der Vereinsvorsitzenden Ramona Gehring.

Blumenbasteln mit der Vereinsvorsitzenden

„Durch diese Unterstützung wollen wir gemeinsam mit der Initiative „Hass ist keine Lösung“ zur Verständigung und friedlichem Zusammenleben der Menschen vor Ort aber auch über nationale Grenzen hinaus, beitragen.“, so die Vereinsvorsitzende Ramona Gehring.

Während des Festes zeigten junge Menschen ihre Künste in Karate, Tänze der Roma wurden aufgeführt. Ein Liberecer Musikgruppe bot Klezmermusik dar.

 

PM 15.05.2012: Tamara Bunke Verein spendet für Opfer des rassistischen Sprengsatzanschlags in Geithain

Posted on Mai 15th, 2012 by Admin  |  Kommentare deaktiviert für PM 15.05.2012: Tamara Bunke Verein spendet für Opfer des rassistischen Sprengsatzanschlags in Geithain

Am 12. Mai 2012 kam es zu einem neuerlichen Anschlag, den fünften Angriff, auf das Geschäft eines Gewerbetreibenden mit Migrationshintergrund in Geithain. Nach Angaben der RAA Sachsen e.V. detonierte vor der Pizzeria ein Sprengsatz mit einer enormen Sprengkraft. Das Wohnhaus musste evakuiert werden, glücklicherweise wurde niemand verletzt. Das Geschäft ist dadurch erheblich beschädigt worden, die Inneneinrichtung wurde dabei zum Teil völlig zerstört. Das Lokal kann derzeit nicht wieder in Betrieb genommen werden. Die Betroffenen fühlen sich in Geithain nicht mehr sicher und wollen das Lokal wahrscheinlich nicht wieder eröffnen. Bereits eine Woche zuvor hatten zehn Angreifer das Lokal attackiert und riefen rassistische Parolen. Der damit einhergehende Verdienstausfall sowie der hohe Sachschaden, der momentan nicht genau beziffert werden kann, bedeuten eine finanzielle Belastung für die Geschädigten.

„Der Tamara-Bunke-Verein für internationale Jugendverständigung aus Zittau verurteilt diese Angriffe und solidarisiert sich mit den Betroffenen. Aus diesem Grund wurden 50 Euro als Spende an den Betroffenen überwiesen um damit einen kleinen Teil der Angriffsfolgen bei den Geschädigten zu minimieren.“, so die Vereinsvorsitzende Ramona Gehring.

PM 14.05.2012: Tamara Bunke Verein unterstützt Kinderfest in Rumburk

Posted on Mai 14th, 2012 by Admin  |  Kommentare deaktiviert für PM 14.05.2012: Tamara Bunke Verein unterstützt Kinderfest in Rumburk

Der Tamara-Bunke-Verein für internationale Jugendverständigung  unterstützt das am 20. Mai stattfindende Kinderfest in Rumburk. Organisiert wird dieses von der Initiative „Hass ist keine Lösung“ mit dem Ziel, Vorurteile gegen Sinti und Roma abzubauen.
„Unser Verein wird das Kinderfest mit einer Spende in Höhe von 100 Euro unterstützen. Zudem werden wir auch Kinderbekleidung und Spielsachen kostenlos verteilen. Durch diese Unterstützung wollen wir gemeinsam mit der Initiative „Hass ist keine Lösung“ zur Verständigung und friedlichem Zusammenleben der Menschen vor Ort aber auch über nationale Grenzen hinaus, beitragen.“, so die Vereinsvorsitzende Ramona Gehring.

Antifaschistische Bildungsfahrt nach Dänemark

Posted on April 18th, 2012 by Admin  |  Kommentare deaktiviert für Antifaschistische Bildungsfahrt nach Dänemark

Der Tamara Bunke – Verein für internationale Jugendverständigung e.V. aus Zittau organisierte für den Zeitraum vom 10. bis zum 14. April 2012 eine antifaschistische Bildungsreise nach Dänemark.

21 Menschen aus ganz Sachsen nahmen daran teil. Die Teilnehmenden waren ganz unterschiedlich, jung und alt, vom Sozialarbeiter über die Landtagsabgeordnete bis zur Arbeitssuchenden. Einige waren Mitglieder der LINKEN, andere engagieren sich in Vereinen und in antifaschistischen Gruppen.

Am 10. April 2012 starteten drei Kleinbusse zur ersten Zwischenstation auf der Reise, nach Heideruh. Das Wohn- und Ferienheim „Heideruh“ liegt in der norddeutschen Stadt Buchholz in der Nordheide. (Bild 1)

Nach der siebenstündigen Autofahrt wurden wir herzlich von der Geschäftsführerin Bea Trampenau empfangen. Die Gelegenheit, dass sich die Mitreisenden einander vorstellen und ihre Erwartungen formulieren, wurde anschließend wahrgenommen.

Nach dem Abendessen informierte uns Prof. Dr. Phil. Oliver Rump über die Geschichte der antifaschistischen Erholungsstätte. (Bild 2) „Heideruh“, 1945 von Antifaschistinnen und Antifaschisten gegründet, war und ist eine Erholungsstätte für Kameradinnen und Kameraden, die sich nach den grausamen Jahren der faschistischen Diktatur ein Heim geschaffen haben, in dem sie Erholung suchen und Kraft schöpfen können für ihre Arbeit für eine gerechtere Gesellschaft. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Unendlich viel Arbeit wurde in den Jahren nach 1945 geleistet, um „Heideruh“ zu dem zu gestalten wie es heute ist. Dabei ist hervorzuheben, dass unsere Helferinnen und Helfer ehrenamtlich tätig sind.

In Erinnerung wird uns das Gedicht „Die Glocke von Heideruh“ geschrieben von Emil Heitmann bleiben. (Bild 2_1)

Nach dem Frühstück starteten wir am nächsten Tag unsere Weiterfahrt in Richtung Kopenhagen. Dabei legten wir einen Halt in Frøslevlejren, kurz hinter der deutsch-dänischen Grenze ein. In dem Ort befand sich ab 1944 ein Internierungslager für dänische Gefangene der Faschisten. Die damals offizielle deutsche Bezeichnung lautete „Polizeigefangenenlager Fröslee“. (Bild 3, 4, 5)
Der Departementchef im Außenministerium, Nils Svenningsen, konnte in Verhandlungen mit der deutschen Besatzungsmacht im März 1944 erreichen, dass in Frøslev ein Internierungslager für dänische Gefangene von Gestapo und SS eingerichtet wurde. Im Gegenzug versprachen die Deutschen, auf Deportationen in deutsche Konzentrationslager zu verzichten.
Das noch nicht ganz fertig gebaute Lager wurde am 13. August 1944 in Betrieb genommen und war im Endzustand gedacht für etwa 1.500 Gefangene. Im April 1945 waren dort jedoch ungefähr 5.500 Personen untergebracht. Der Betrieb wurde von Dänemark organisiert, ging jedoch bald in deutsche Verwaltung über. Die Versorgung mit Lebensmitteln und Arzneimitteln wurde durch dänische Stellen, so gut es in Kriegszeiten möglich war, sichergestellt, so dass im Gegensatz zu deutschen Konzentrationslagern nicht die Gefahr von Unterernährung oder fehlender medizinischer Versorgung bestand. Zwangsarbeit musste gleichwohl verrichtet werden.
Die Besatzungsmacht hielt sich jedoch nicht an die eindeutigen Absprachen. Von den etwa 12.000 Gefangenen, die das Lager durchlaufen haben, wurden circa 1.625 in deutsche Konzentrationslager überführt, zum Beispiel nach Neuengamme. Von den nach Deutschland Deportierten wurden 220 Personen ermordet. Eine große Tafel im Museum enthält heute die Namen aller dieser Personen. (Bild 6)
Bei dem Rücktransport skandinavischer KZ-Häftlinge im Rahmen der Rettungsaktion der Weißen Busse des Grafen Folke Bernadotte 1945 gab es in Frøslev einen Zwischenstopp.

Das Lager Frøslev ist heute ein offizieller dänischer Gedächtnispark für das Andenken an die Gefangenen aus Frøslev, die ihren Aufenthalt im KZ nicht überlebten. Ein Gedenkstein in der Mitte des ehemaligen Lagers erinnert daran. (Bild 7)

 

Nach dem Besuch des Internierungslagers setzten wir unsere Fahrt nach Kopenhagen über Odense fort. Am zeitigen Abend kamen wir in unserer Unterkunft, dem Copenhagen Downtown Hotel, an. Den Abend nutzten wir um die Stadt zu erkunden.

Am 12. April 2012 besuchten wir das Museum des Widerstandskampfs des 2. Weltkrieges.

Vor dem Museum steht ein Panzerwagen. Dieser wurde von Widerstandskämpfern in der Werkstatt der Eisenbahn in Frederiksvaerk. Nordseeland hergestellt. Am 5. Mai 1945 kam er in einer Aktion gegen faschistische Gruppen zum Einsatz. (Bild 8)

In dem Museum wird die Geschichte des dänischen Widerstands von 1940 bis 1945 erläutert. Der Widerstand druckte illegale Flugblätter und Zeitungen auf geheimen Pressen (Bild 9), verübte Anschläge auf die Eisenbahnlinien und Fabriken. Dank englischer Unterstützung mit Waffen (Bild 10) konnten Informanten der Faschisten liquidiert und Polizeistationen angegriffen werden. Auf geheimen Routen organisierte der Widerstand die Rettung von Jüdinnen und Juden.

Im Churchillparken vor dem Museum erinnert ein Gedenkstein an den mutigen Einsatz der dänischen Kommunisten im Kampf gegen die Faschisten. (Bild 11)

 

Nachdem wir die Sonnenstrahlen am Mittag genossen hatten, stand der Besuch der „Enhedslisten – De rød-grønne (EL), (dän. für Einheitsliste)“ und des Projektes „Demos“ auf dem Programm.

 

Die Einheitsliste – Die Rot-Grünen, ist eine grüne, sozialistische Partei in Dänemark. Nach dem deutlichen Erfolg bei der Folketingswahl 2011 zählt die EL zur parlamentarischen Grundlage der Regierung Thorning-Schmidt. Die Parteispitze wirbt aktuell für eine strategische Neuausrichtung von der resoluten Protest- zu einer pragmatischen „Einflusspartei”. Fraktionschef Clausen betonte, die Kernthemen blieben dabei unverändert: Beschäftigung, Lebensbedingungen der normalen Menschen, eine nachhaltige Klima- und Umweltpolitik. Die EL betrachte sich als Basis der Mitte-links-Regierung, verstehe sich aber gleichzeitig als Alternative zu ihr. Die sozialistische Entwicklung der Gesellschaft, eine Demokratisierung und Kollektivierung des Wirtschaftslebens bleibt übergeordnetes Ziel der EL.

 

Danach machte uns eine engagierte Frau (der Name ist uns leider entfallen), die im „Nordischen Rat“ und im dänischen Parlament als Abgeordnete die Enhedslisten vertrat, bei dem Treffen die Politik der Partei deutlich. (Bild 12) Ihre Politik erkennt die Probleme der Menschen, macht die Antworten aber nicht an dem Konstrukt der Nationen fest, sondern anhand der Klassenfrage. Ein Beispiel führte Sie ins Feld: „Es kann ein Problem für Dänen sein, dass polnische Menschen für einen niedrigeren Lohn als die Dänen arbeiten. Aber, dass ist der Unterschied zu den anderen Parteien, sind nicht die Polen an den Niedriglöhnen Schuld, sondern die Kapitalisten, den es nur um den Profit geht. Die Linke in Europa muss nach ihrer Ansicht sehr präzise und deutlich sein. Nach unserer Ansicht ist dies die Enhedslisten.

 

Ein halbstündiger Spaziergang brachte uns Anschließend zu dem Projekt „Demos“. (Bild 13) Der Verein besteht seit 1969 und beschäftigt sich hauptsächlich mit antirassistischer Arbeit. Historisch gesehen gibt es in Dänemark wenige Faschisten, sondern eher Rassisten. So wird zum Beispiel die dänische Volkspartei, die auch im dänischen Parlament vertreten ist, vom Projekt „Demos“ als rassistische Partei eingeschätzt.

Im Gegensatz zu Deutschland setzt das Projekt nicht auf staatliche Verbote, diese gibt es nicht in Dänemark, sondern eher auf eine widerständige Gesellschaft. Dass dies Erfolg haben kann, zeigt die Verhinderung einer antimuslimischen Kundgebung in Aarhust vor Kurzem.
Am Abend konnten wir weiter die Stadt erkunden. (Bild 14)

 

Am letzten Tag in Kopenhagen konnten wir eine von der Enhedslisten organisierte Stadtführung erleben. Interessante Orte, die nicht auf dem normalen touristischen stehenden Programm stehen, wurden uns gezeigt. So entdeckten wir einen Anker, der an die mehr als 2.300 dänische Seeleute erinnert, die im 2. Weltkrieg ihr Leben verloren. (Bild 15) Ebenfalls entdeckten wir eine Tafel im Kopenhagener Zentrum, die an Mitglieder der Widerstandsgruppe um Holger Danske erinnert, die am 26. Februar 1945 von der Gestapo erschossen wurden. (Bild 16)

Die Stadtführung endete in der Fristad Christiania. Das freie Christiana oder kurz Christiania genannt, ist eine alternative Wohnsiedlung in der dänischen Hauptstadt Kopenhagen, die seit 1971 besteht. Die Bewohner betrachten sich selbst als in einer Freistadt lebend, die sich unabhängig von den staatlichen Behörden verwaltet. Basisdemokratisch und auf Konsens hin ausgerichtet, setzt man auf Selbstregulierung. Eine Polizei  gibt es nicht, verschiedene Formen von Versammlungen intervenieren im Bedarfsfall und können als Strafe den Ausschluss aus der Gemeinschaft beschließen.

 

Am 14. April 2012 traten wir über den Fährhafen Gedser die Rückfahrt nach Sachsen an. Am Abend waren wir zurück und blickten auf eine spannende antifaschistische Bildungsreise zurück.

 

An dieser Stelle bedanken wir uns recht herzlich bei denen, die diese Reise durch Spenden erst ermöglicht haben.

Unser Dank geht besonders an:

Erich Später, DIE LINKE im Europa Parlament, Fraktion DIE LINKE im Landtag Sachsen, Linksjugend [’solid] Sachsen, Die Fraktion der LINKEN im Kreistag Görlitz, Verein der Bundestagsfraktion

DIE LINKE e.V., MdL Kerstin Köditz, MdL Freya-Maria Klinger, MdL Heiderose Gläß und den Organisator der Reise Jens Thöricht

„Roma-Hetze“ nebenan“

Posted on März 22nd, 2012 by Admin  |  Kommentare deaktiviert für „Roma-Hetze“ nebenan“

Unter dieser Überschrift wurde für den 21. März 2012 ein Vortrag von Aktivist_innen der Initiative „Solidarity with Czech Roma“ in der unlängst in Pirna eröffneten „K2 – Kulturkiste“ ( http://k2kulturkiste.blogsport.de) angekündigt. Die Location, vergleichbar mit dem Zittauer Infoladen ( http://infoladen-zittau.de), bietet Platz für antifaschistische Bildungsarbeit, kleinere Ausstellungen, Vorträge, Filmbesprechungen, Lesungen und Seminare. Mit dem Vortrag informierten die Vorsitzende des Tamara Bunke Vereins für internationale Jugendverständigung ( http://tamarabunkeverein.de.vu/) Ramona Gehring und Jens Thöricht über die Situation in der Region Sluknov (Schluckenauer Zipfel).

Hier der Artikel dazu

Kundgebung für den Erhalt der Theater im Landkreis Görlitz erfolgreich

Posted on März 12th, 2012 by Admin  |  Kommentare deaktiviert für Kundgebung für den Erhalt der Theater im Landkreis Görlitz erfolgreich

Für den 12. März 2012 rief ein breites Bündnis, bestehend aus Gewerkschaften Parteien, Vereinen, Initiativen und Einzelpersonen zu einer Kundgebung vor dem Zittau Theater auf.

Mehr als 300 Menschen folgten dem Aufruf und machten deutlich, dass Sie das Theaterkonzept, welches am 14. März im Kreistag beschlossen werden soll, ablehnen.

Dieses sieht einen Personalabbau und die Verringerung des künstlerischen Angebotes vor.

 

Dieter Trenkler vom Theater-Senioren Club war derselben Meinung wie der Vorsitzende des SPD-Ortsvereines Wolfgang Speer, dass der Freistaat angesichts der enormen Steuermehreinnahmen in der Pflicht ist, den Kulturraum in Sachsen auskömmlich zu finanzieren. „Auf, Auf zum Kampf…“ für die Kultur und das Theater im Landkreis waren die Worte, die vom Grünen Landtagsabgeordneten Dr. Karl-Heinz Gerstenberg zu hören waren. Dank an die Beschäftigten, die seit Jahren wunderbare Stücke präsentieren, trotzdem sie auf bis zu 25 Prozent Lohn verzichten und damit nun endlich Schluss sein muss, sprachen Michael Kopp für ver.di und der Moderator des Abends Jens Thöricht aus.

 

Dass er am Mittwoch ebenfalls dem Kreistag vor Ort in Görlitz aufmerksam verfolgen werde, machte Schauspieler Herr Heilmann deutlich. „Die Augen der Kinder und der älteren Menschen, die den Schauspielern und den Menschen hinter der Bühne nach der Aufführung danken, dass ist es, was Kraft und Freude bringt. Und das soll nun gekürzt werden?“, so Herr Heilmann.
Der Kreistag findet am 14. März am 15 Uhr in der Aula des beruflichen Schulzentrums, Carl-von-Ossietzkystraße 16, statt. Mirko Schultze kündigte an, dass DIE LINKE einen Änderungsantrag in den Kreistag eingebracht hat. Ziel dessen ist, den Erhalt

der Inszenierungs- und Spielstätten Zittau und Görlitz sowie eines hochwertigen und vielschichtigen kulturellen Angebotes langfristig zu sichern.

 

Nachdem die Vorsitzende des Tamara Bunke Vereines Ramona Gehring einen kritischen Beitrag an die Adresse des Zittauer Stadtrates Thiele, der im letzten Stadtrat die berechtigte Forderung der Beschäftigten nach ordentlicher Bezahlung als „unredlich“ bezeichnete, beendete der Moderator Jens Thöricht gemeinsam mit dem Initiator Jan Roscher vom projekTTheater Zittau die Kundgebung mit den nachfolgenden Worten:

 

Abschließend bitten wir Euch, kämpfen wir gemeinsam für eine ausreichende dynamische Kulturraumförderung, nicht nur im Landkreis hier, sondern für ganz Sachsen. Und die sächsischen Regierungsparteien CDU und FDP sollen endlich mit ihrer Blockadepolitik aufhören und die Steuermehreinnahmen an die Menschen im Landkreis und im Freistaat rausrücken. 1,4 Milliarden Euro, damit könnte vieles in Sachsen und auch hier im Landkreis erreicht werden. Herr Landrat, setzen sie sich bei ihren Parteifreunden dafür ein, dass es den Menschen auch hier im Landkreis besser geht und sie endlich ernst genommen werden.

Wir hoffen, dass wir heut Abend hier eins klar gemacht haben: Die Produktions- und Spielstätten des Gerhart Hauptmann- Theaters müssen in Görlitz wie auch in Zittau und natürlich im ganzen Freistaat mindestens im derzeitigen Umfang erhalten bleiben.

Festival „Music Across The Border”

Posted on Februar 26th, 2012 by Admin  |  Kommentare deaktiviert für Festival „Music Across The Border”

Vom 23. bis 25. Februar 2012 fand im Zittauer Emil das „Music Across The Border“ statt.

Am ersten Tag wurde der Film „Kriegerin“ gezeigt. Das Drama „Kriegerin“ erzählt von einer „Nationalen Aktivistin“ in Ostdeutschland, die ihre rechtsextreme Gesinnung ungehindert ausleben kann. Newcomerin Alina Levshin spielt diese Rolle einfach mitreißend. Mehr als 40 Menschen interessierten sich für den Film. Interessant, wenn auch klischeebeladen.

Ab Freitag wurde die Ausstellung „Brennpunkt Ostsachsen – Nazis im Gegenwind“ gezeigt. Viele, die die Konzerte am Freitag- und Sonnabendabend besuchten, nutzten die Möglichkeit, sich zu informieren.

Am Sonnabend gab es vor dem Konzert einen  Vortrag über die aktuelle Situation der Sinti und Roma im Norden der tschechischen Republik. Zwei Aktivist_innen, die sich auch in der Initiative „Solidarity with Czech Roma engagieren“ informierten über die Hintergründe und zeigten auch Möglichkeiten auf, wie Solidarität praktisch werden kann. Wer sich für das Thema interessiert oder solidarisch mit den Betroffenen sein will, kann sich gern an den Infoladen Zittau (www.infoladen-zittau.de) oder den Tamara Bunke Verein wenden (www.tamarabunkeverein.de.vu)

Das Festival wurde abgerundet durch verschiedene Informations- und Verkaufsstände. So nutzte der Löbauer Verein „Augen auf“ (www.augenauf.net) wie auch der „Autonomal Versand“ (www.autonomal-versand.net) die Möglich sich zu präsentieren.

Es ist Zeit zu handeln!

Posted on Februar 5th, 2012 by Admin  |  Kommentare deaktiviert für Es ist Zeit zu handeln!

Roma im Norden der tschechischen Republik

Ramona Gehring und Jens Thöricht

In Varnsdorf fand am 29. Januar 2012 eine antiziganistische Demonstration statt. Etwa 200 Demonstrant—innen fanden sich zur Auftaktkundgebung auf dem Beneg-Platz ein. Anlass für diesen antiziganistischen Aufmarsch war der Tod einer 62-jährigen Varnsdorferin Mitte Januar 2012. Als Ursache für den Tod der Frau geben tschechische Neonazis angebliche Spätfolgen eines Überfalls auf sie an, der sich in der Sylvesternacht ereignet haben soll. Behauptungen, der Zwischenfall habe sich vor einer Romaunterkunft — dem »Hotel Sport« — ereignet, konnten nicht bestätigt werden. Seit früheren antiziganistischen Ausschreitungen, wird das Gebiet um das »Hotel Sport« mit Videokameras überwacht. Auf dem Überwachungsvideo ist von einem derartigen Angriff nichts zu sehen. Allerdings war die Frau schon lange Zeit schwer krank. Alle mit diesem Fall betrauten Personen sehen keinerlei Zusammenhang zwischen dem angeblichen Überfall und dem Tod der Frau. Die Polizei hatte eine forensische Autopsie angeordnet, um die genaue Ursache ihres Todes festzustellen. Diese ergab, dass die Frau an einer Hirnblutung verstarb.(1)

Zweiter Auslöser war der angebliche Übergriff auf einen 43-jährigen Mann in einer Bar in Ceska Lipa. Die Polizei stellt jedoch richtig, dass sich der Mann die Verletzungen selbst beigebracht habe.

Ein großer Teil der Teilnehmer_innen waren vor allem Vertreter_innen der extremen Rechten aus der »Delnickä Strana sociälni spravedlnosti« (DSSS), übersetzt »Arbeiterpartei für soziale Gerechtigkeit«. Ebenfalls anwesend waren Mitglieder der »Autonomen Nationalisten Liberec«. Diese hatten sich schon im September an Ausschreitungen beteiligt. Führend bei den Septemberausschreitungen soll Mitan C., ein Liberecer Taxifahrer gewesen sein.

Auch Vertreter_innen der ostsächsischen NPD hatten sich zu dieser Demonstration eingefunden. »Die NPD aus Zittau wird kommen ;-)«, antwortete die Zittauer NPD-Stadträtin Antje Hiekisch auf die Einladung vom stellvertretenden Landesvorsitzenden der DSSS, Petr Kotab. Unter den Teilnehmer_innen aus Deutschland befand sich der NPD-Kreisgeschäftsführer Torsten Hiekisch (Zittau), der Kreisvorsitzende der NPD Görlitz Ralf-Michael Gläßer und Sandro Gutsche aus Sohland. Letzterer wurde 2010 wegen Beihilfe zu einem Brandanschlag auf eine Flüchtlingsunterkunft zu einer Haftstrafe auf Bewährung verurteilt.(2)

Nach der Kundgebung formierte sich ein Demonstrationszug, in dessen Verlauf sich noch einmal etwa 200 Menschen anschlossen. Dabei wurden Transparente und Plakate mit der Aufschrift »Stop cernemu rasismu« (»Stopp Schwarzen Rassismus«) gezeigt.

Die Teilnehmer_ innen skandierten rassistische und nationalistische Parolen wie »Nic nez narod« (deutsch: »Nichts als die Nation«), »Cechy Cechum« (deutsch: »Böhmen für die Tschechen«) und »Cikäni tun präce« (deutsch: »Zigeuner zur Arbeit«). Nach Augenzeugenberichten soll aus der Gruppe der deutschen Teilnehmerinnen vor dem »Hotel Sport« »Gute Heimreise« gerufen worden sein.

Eine Situationsbeschreibung:

Wir dürfen bei der Betrachtung nicht auslassen, dass wir über eine Region sprechen, die als »strukturschwach« angesehen wird. Firmen investieren nicht, das Bildungsniveau ist schlecht und die Infrastruktur miserabel. In den Jahren 2008 und 2009 haben etliche Firmen Arbeitsplätze abgebaut, bei den noch vorhandenen haben sich die Arbeitsbedingungen generell verschlechtert.

Wenn wir dort nach Gründen fragen, warum die Sinti und Roma abgelehnt werden, wird mit an erster Stelle »Kriminalität« genannt. Während der antiziganistischen Demonstrationen wurde erwähnt, dass es »Fakt« ist, dass die Kriminalitätsrate im letzten Jahr um 200 Prozent gestiegen sei. Der Varnsdorfer Vizebürgermeister Karel Dubsky sagte bei einer Bürgerversammlung im September 2011, dass es keinen Grund für die Anti-Roma-Proteste gebe, da die Kriminalität vor Ort nicht wachse, sondern »markant abgenommen« habe.‘ Weiterhin wurden gewalttätige Zwischenfälle als Begründung für die Hetze gegen Sinti und Roma angeführt.

Dominierend war der Vorwurf, die Sinti und Roma würden sich Sozialleistungen erschleichen und Arbeitsplätze wegnehmen. Nach dem Verlust von Arbeitsplätzen in der Region gibt es heutzutage nicht viele Möglichkeiten, einen neuen zu finden, die Arbeitgeber haben viele Möglichkeiten einen Wettbewerb auf dem Arbeitsmarkt zu konstruieren. Sei es durch Trennung von Mitarbeiter_ innen in Lohn-Kategorien, durch die berufliche Qualifizierung, Arbeitsproduktivität, Alter oder Geschlecht. Dabei sind auch Fremdenfeindlichkeit und Rassismus effiziente Werkzeuge, um die Konkurrenz innerhalb der Arbeitenden und der Arbeitssuchenden zu vertiefen und zu verstärken. Das hat zur Folge, dass der Unmut wächst, wenn Minderheiten teilweise Arbeitsplätze erhalten, nur weil sie weniger Arbeitslohn verlangen als die einheimische Bevölkerung. Die arbeitslose einheimische Bevölkerung sprach von schweren Angriffen auf ihre Löhne und ihren Lebensstandard, allerdings ohne eine Empörung gegen die Firmen, die die Arbeitsbedingungen verschlechtert haben. Stattdessen wurde den Sinti und Roma die Schuld gegeben.
Zum einen wird es als störend empfunden, dass die Sinti und Roma immer noch eine Gemeinschaft bilden, die zusammenhält. Zum anderen wird ihnen die Schuld an den schlechten Lebensbedingungen gegeben. Sie werden als »Sozialschmarotzer« angesehen und gelten als »Unangepasste«.

Immer lauter ertönt der Ruf nach einem starken Staat. Die Forderung nach mehr Härte geht Hand in Hand mit dem aktuellen politischen Reformkurs. Die Geschichte wiederholt sich: Wenn die Unterdrückten, die Arbeiter_innen für Disziplin, Gehorsam, Null-Toleranz und eine starke Regierung Partei ergreifen, dann werden sie die Ersten sein, die dafür bezahlen.

Nur wenige Menschen haben begriffen, dass jemand ohne Qualifikation wenig Chance hat, einen Job in der Region Sluknov zu finden, egal welche Hautfarbe er hat.(4)

In den westlichen europäischen Ländern kämpfen Sinti und Roma mit Ausgrenzung und sehen sich der latenten Gefahr ausgesetzt, in den Balkan abgeschoben zu werden. Dramatischer ist es in den osteuropäischen Ländern. Hier geschehen Morde, Brandanschläge, Hetzjagden — in einigen Regionen unter den Augen der Polizei.

Unterstützung gesucht

Nach dem Beginn der Pogrome gab es den Wunsch der Betroffenen, dass Hilfe auch aus Deutschland geleistet wird. Sei es in Form von Berichterstattung über die Zustände in der Region, sei es in Form von praktischer Hilfe. Daraufhin gründete sich die Initiative »Solidarity with Czech Roma«. Menschen, die darin aktiv sind sammeln sachsenweit Kleidung und verteilen diese direkt vor Ort. Auf tschechischer Seite wird die Initiative »Solidarity with Czech Roma« von Aktivistinnen aus Novy Bor, Liberec und Prag unterstützt. Ebenfalls wurde gewünscht, bei neuen Aufmärschen den Sinti und Roma vor Ort durch Anwesenheit zu zeigen, dass sie nicht allein sind.

Die lokalen Roma haben die Idee, eine nicht mehr genutzte Kirche als sozialen Treffpunkt zu nutzen. In diesem wollen sie Angebote für Menschen schaffen, die wie sie selbst sozial benachteiligt werden. Dieses Vorhaben kann ebenfalls mit Spenden aber sicherlich bald auch mit Arbeitseinsätzen vor Ort unterstützt werden. []

Dankenswerter Weise hat der »Tamara Bunke Verein für internationale Jugendverständigung« sein Konto für Geldspenden an die Roma bereitgestellt.
»Alle eingehenden Spenden werden ohne Abzüge direkt an die betroffenen Roma weitergeleitet. Um eine gerechte Verteilung der Spenden zu gewährleisten, wurde der Zentralrat der Sinti und Roma mit der Bitte angeschrieben, uns dabei behilflich zu sein. Da wir transparent arbeiten, sind wir gern bereit alle eingehenden Spenden sowie die Weitergabe zu dokumentieren und öffentlich zu machen«, so die Vereinsvorsitzende.

Der Verein unterhält nachfolgende Bankverbindung: Inhaberin: Tamara Bunke Verein
Kontonummer: 3000082580
BLZ: 850 501 00
Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien
Betreff: Roma CZ

Quellen:
1 www.radio.cz/de/ rubrik/nachrichten/nach richten-2012-01-29

2 http://www.addn.me, Bautzen:Prozess wegen Anschlag auf Asylbewerberheim, 11. August 2010

3 romove.radio.cz

4 protikapitalu.org/ ?cat=2

 

Dieser Artikel erschien im Antifaschistischen Infoblatt (AIB) 1.2012 S.52 f.