Wo wart ihr 92…?
Hallte es in den Straßen Rostocks/ Lichtenhagen als am 25. August über 7000 Teilnehmer der Demonstration „Rassismus tötet“ anlässlich des 20. Jahrestages der Pogrome den Stadtteil aufsuchten.
Mit der friedlich verlaufenden Demonstration wurde zum einen an die Pogrome in Rostock erinnert, aber auch Forderungen deutlich artikuliert: Bleiberecht für alle, Abschaffung der Residenzpflicht, eine Menschenwürdige Unterkunft von Flüchtlingen und die Schaffung eines „ehrlichen“ Asylrechts. Das jetzige wurde 1993 dahingehend verschärft, dass es fast unmöglich in der BRD ist einen Asylantrag stattgegeben zu bekommen. Der Abend klang mit einem Konzert direkt vor Ort aus.
Am Vormittag wurde am neuen Rathaus in Rostock während einer Kundgebung eine Gedenktafel angebracht. Mit dieser wurde ebenfalls an die rassistischen Ausschreitungen vor 20 Jahren erinnert. Bereits 1992 versuchte Beate Klarsfeld eine ähnliche Tafel am Rathaus anzubringen. Durch einen brutalen Polizei Einsatz wurde dies jedoch verhindert. Die Polizei war damals nicht in der Lage die Asylsuchenden zu schützen wohl aber das Anbringen der Tafel zu verhindern. Skandalöserweise ist die Tafel bis heute in der Stadt Rostock verschollen.
Am darauffolgenden Sonntag fand ein Familienfest vor dem „Sonnenblumenhaus“ statt. Eine Ansprache von Bundespräsident Gauck gehörte ebenso zum Politikzirkus, wie die Öffentlichkeitssehsucht von Frau Roth (Grüne). Anstatt diesen Klamauk zu veranstalten, hätte es diesen Politikern gut gestanden an der Gedenkdemonstration und Kundgebung teilzunehmen. Aus Ostsachsen beteiligten sich daran neben Genossen der Jungen Linken aus den Landkreisen Görlitz und Bautzen, auch Mitglieder des Tamara Bunke Vereins.
Antifaschistische Gruppen in Ostsachsen fordern, dass die „Deutsche Eiche“ in Geheege (ein Treffpunkt der extremen Rechten) gefällt bzw. geschlossen wird. Ob mit dem Pflanzen einer „deutschen Eiche“ vor dem Sonnenblumenhaus den Ereignissen von damals gedacht wird, ist nicht nur unter diesem Hintergrund fraglich.
Junge Linke Ostsachsen / Tamara Bunke Verein