Archive for the ‘Berichte’ Category

Bildungsreise nach Auschwitz

Posted on Oktober 24th, 2010 by Gemuesekohl  |  Kommentare deaktiviert für Bildungsreise nach Auschwitz

Am 23. Oktober reisten MitgliederInnen der Projektgruppe Couleur Noir und des Tamara -Bunke – Vereins zur internationalen Jugendverständigung e.V. nach Polen, um das ehemalige Konzentrationslager (KZ) Auschwitz zu besichtigen und Kontakte zu polnischen Jugendlichen zu pflegen und auszubauen.

Das staatliche Museum Auschwitz-Birkenau wurde 1947 aufgrund ein Gesetzes des polnischen Parlaments auf den zwei erhalten gebliebenen Teilen des ehemaligen größten Konzentrationslagers Auschwitz I – Stammlager und Auschwitz II – Birkenau errichtet. Seit 1979 ist dieser Ort ein Objekt des UNESCO Weltkulturerbes.

Das KZ Auschwitz wurde 1940 von Nazis in einem Vorort von Oświęcim, welches von Deutschen besetzt war, gegründet. In den nächsten Jahren wurde das Lager ausgebaut und für die Welt zum Symbol von Naziterror, Völkermord und Holocaust.

Schätzungen zur Folge wurden mindestens 1,1 Millionen Jüdinnen und Juden nach Auschwitz deportiert. Die Mehrheit starb im Lager. Gegen Kriegsende begann die SS ( Schutzstaffel der NSDAP [Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei]) die Spuren ihrer Verbrechen zu verwischen. Sie demontierten und vernichteten Gaskammern und Krematorien und verbrannten Dokumente. Bis heute sind jedoch Spuren dieser grausamen Verbrechen der Nazis zu finden. Ausgrabungen im KZ Auschwitz Birkenau bringen immer wieder Beweise zum Vorschein, die die SS zu vertuschen versuchte.

Eine Teilnehmerin der Bildungsreise schildert ihre Eindrücke vom Besuch des ehemaligen KZ:

Die Gedenkstätte war von BesucherInnen überflutet. Aus vielen verschiedenen Ländern kamen am 23. Oktober ca. 1000 Menschen nach Oświęcim, um das Museum Auschwitz-Birkenau zu besichtigen. Fast 30 Millionen Menschen aus der ganzen Welt haben das ehemaligen KZ seit der Eröffnung des Museums besucht. Unsere Museumsführung dauerte insgesamt über fünf Stunden. Es war anstrengend: physisch und psychisch. Wenn man in die Gesichter der Menschen blickte, die einem aus dem Museum entgegen kamen, konnte man bereits erahnen, was einen erwartet. Zuerst besichtigten wir das Stammlager Auschwitz I. Mit Hilfe des Audio-Guides wurde gesichert, dass wir unsere Fremdenführerin auch tatsächlich verstanden. Sie vermittelte uns über ein Mikrophon Informationen. Wie in den meisten Museen war die Zeit auch hier zu kurz, um sich alles ausführlich und genau anzusehen. Wir hatten Gelegenheit, uns verschiedene Lagerblöcke anzuschauen. So auch den Block Nr. 11, den so genannten Todesblock. Hier wurden Häftlinge und Häftlinginnen untergebracht, die zum Hungertod verurteilt wurden. Dies geschah zur Vergeltung für die Flucht von einem Mithäftling.

Es ist kaum möglich, meine Emotionen und Eindrücke in Worte zu fassen. Ich kann jedem/jeder nur ans Herz legen, sich das ehemalige KZ selbst anzusehen.

Für mich war der ergreifendste Moment das Betreten des Gebäudes, in dem die erste Gaskammern und das erste Krematorium errichtet wurden. Selbst in diesem Raum zu stehen, in dem vor über 60 Jahren tausende von Menschen ermordet und verbrannt wurden, ist einfach unbeschreiblich tragisch. Es mischten sich Gefühle von tiefer Trauer, Wut und Hoffnung. Hoffnung – dass die Geschichte und ihre Relikte wenigstens als Mahnmal für jetzige und zukünftige Generationen dient.

Dabei ist mir wieder einmal klar geworden, das ich als Antifaschistin NIEMALS aufgeben werde, gegen Neonazis, Antisemiten und andere menschenverachtende Ideologien zu kämpfen! Wehret den Anfängen – Nie wieder Krieg, nie wieder Faschismus!!!

Nach einer Pause begaben wir uns in den Reisebus und fuhren zum Vernichtungslager Auschwitz II – Birkenau, welches ca. 3 km vom Stammlager entfernt liegt. Dies ist 35 mal größer als das Stammlager.

Die Größe des Lagers übertraf meine Vorstellungen. Insgesamt 12 km Stacheldrahtzaun, der früher unter Hochspannung stand und die KZ-InsassInnen von der Flucht abhalten sollte, umzäunten das große Gelände. 1943 waren hier über 100.000 Menschen inhaftiert. Durch die Haupteinfahrt, auch „Todestor“ genannt, wurden seit Mai 1944 Häftlinge direkt in das Lager deportiert. Anschließend erfolgte die Selektion. Die ankommenden Menschen wurden von SS-Ärzten in arbeitsfähig und arbeitsunfähig getrennt. Kranke, Alte, Kinder und schwangere Frauen wurden direkt nach ihrer Ankunft in Auschwitz II – Birkenau in den Gaskammern in den Tod geschickt. Nur etwas 25-30 % der Menschen eines Transports wurden nach der Selektion im Lager untergebracht. Das Gebiet ist kaum überschaubar. Überall, wo mensch hinblickt, sieht mensch Überreste der vielzähligen Baracken, in denen hunderte von inhaftierten Menschen zusammengepfercht untergebracht wurden. Aus schriftlichen Aufzeichnungen der Gefangenen ist zu entnehmen , dass sie vom Stöhnen der sterbenden Menschen, Schweiß- und Fäkaliengestank erfüllt waren. Überall muss es von Läusen und Ratten gewimmelt haben.

Ende 1944 begannen die SS-Männer, die Spuren ihrer Verbrechen zu verwischen. Öfen der Krematorien wurden demontiert. Das, was die SS nicht vernichtete, wurde in die Luft gesprengt.

Die Ruinen der Gaskammer und des Krematoriums II sind geblieben. Angesichts dieser Tatsachen frage ich mich, wie manche Menschen nur daran denken können, den Holocaust zu leugnen. Knochen und Asche der ermordeten Menschen kann mensch noch heute an ein paar Orten auf dem Gelände finden.

Heute befindet sich ein internationales Mahnmal für die Opfer des Faschismus auf dem Gelände. Es wurde 1967 enthüllt. Außerdem gibt an an verschiedenen Stellen Gedenktafeln mit Erläuterungen auf polnisch, englisch, hebräisch und jiddisch. Jeden Tag kommen Menschen her, die zum Gedenken der über eine Million Opfer Blumen, Kränze und Steine niederlegen und Kerzen anzünden. Auch ich habe zum Gedenken einen Stein auf eine Gedenktafel aus Granit am kleinen Teich niedergelegt. In diesen Teich wurde die Asche der verbrannten Menschen geschüttet.“

Am Abend fand im ca. 70 km entfernten Krakau, wo die TeilnehmerInnen der Bildungsreise im Hotel untergebracht waren, ein Treffen mit polnischen Jugendlichen statt. Es wurde über die Eindrücke des Tages, sowie über aktuelle politische Themen gesprochen. In Krakau eröffnete vor wenigen Wochen das Museum „Oscar Schindler Factory“. In Schindlers Fabrik haben über 1100 Jüdinnen und Juden gearbeitet und wurden so vor den Nazis gerettet. Das Museum soll sehr modern, interaktiv und sehenswert sein. Vielleicht wird es das Ziel einer nächsten Bildungsreise…

Die TeilnehmerInnen bedanken sich bei den Organisatoren der Fahrt vom Bündnis für politische Bildung und Antifaschismus!

Übrigens: Am 27. Januar findet der alljährliche der Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus statt. Seit 2005 ist der 27. Januar offiziell der internationale Holocaustgedenktag.

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Infoveranstaltung – AntiCastor

Posted on Oktober 14th, 2010 by Gemuesekohl  |  Kommentare deaktiviert für Infoveranstaltung – AntiCastor

Der Castor kommt…. Wir sind schon da….“ war Thema im Infoladen Zittau

Am 13.Oktober informierte die langjährige Anti-Atom Aktivistin, Cécile Lecomte, im Infoladen Zittau über geplante Atomtransporte, die diskutierte Endlagerfrage und die Politik, die dahinter steckt.
Bekannt ist Cécile Lecomte unter den Spitznamen „Eichhörnchen“, ein Anspielung auf ihr kletterisches Können, mit dem sie schon Atomtransporte zeitweise stoppen konnte.
Der erste Teil ihres Vortrages befasste sich mit ihrer Person. Sie, gebürtige Französin, ist seit Jahren in diversen sozialen Bewegungen engagiert: Antiatom-Bewegung, Pazifismus, Globalisierungs- und Konsumkritik, gegen Gentechnik… Die internationale Vernetzung von sozialen Bewegungen liegt ihr besonders am Herzen, denn Probleme machen ja keinen Halt an der Grenze!
Ein Zitat aus der Veranstaltung, der das ganze untermauert: „Wenn die Atomlobyy international arbeitet, muss der Widerstand dies auch tun.“. Ein netter sympathischer Mensch, der von sich selbst sagt, dass er „Bodenangst habe“ – eine Anspielung auf ihre Kletteraktionen.

Im zweiten Teil informierte Sie über die Kampagne „Castor schottern“, die es sich zum Ziel gesetzt hat, eine „bewusste Veränderung der Castortransportstrecke“ herbeizuführen. „Es ist Platz für Viele und vieles. Vielfalt und Kreativität sind eine Stärke, diverse Aktionsformen ergänzen sich.“, so Cécile. Deutlich wurde Argumente gegen die Atomlobby aufgezeigt, die Kampagne erklärt und der Wunsch zu einer Reise ins Wendland bei einigen Anwesenden geweckt.

Nach 3 Stunden ging die Veranstaltung nach etlichen Fragen und regen Austausch zu Ende. Davor wurde auf einen Bus hingewiesen, der aus Ostsachsen zur Auftaktdemonstration nach Dannenberg fahren wird, einige sicherten sich gleich einen Platz.

Die Veranstaltung wurde unterstützt von den Grünen und den LINKEN, wie auch vom Tamara Bunke Verein.

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12.10.2010 – Mobilisierungsveranstaltung gegen die geplanten Naziaufmärsche

Posted on Oktober 13th, 2010 by Gemuesekohl  |  Kommentare deaktiviert für 12.10.2010 – Mobilisierungsveranstaltung gegen die geplanten Naziaufmärsche

12.10.2010 – Mobilisierungsveranstaltung gegen die geplanten Naziaufmärsche am 16.10. in Leipzig

Am 12.Oktober wurde mit einer Mobilisierungsveranstaltung über mehrere neonazistische Aufmärschen, die am 16. Oktober in Leipzig stattfinden sollen, informiert.
Das braune Spektakel steht unter dem Motto „Recht auf Zukunft“ und soll nachholen, was vor fast genau einem Jahr gescheitert ist. Am 17. Oktober 2009 steckten mehr als 1300 Neonazis für viele Stunden im Leipziger Osten fest, abgeschirmt durch die Polizei und eingekeilt von Protestblockaden. Diese sind dank 3000 Gegendemonstrant_innen erfolgreich gewesen. Nun steht derselbe Spuk wieder an – und ir erwägen alles Nötige, um ihn wieder zu beenden.
Ihre Aufmärsche dienen der Verbreitung rechter Propaganda. Das Aufmarschgebiet wird zur Angstzone für alle, die dem Feindbild der Neonazis entsprechen.
Mehr als 10 Menschen kamen zu der Veranstaltung und nicht wenige entschlossen sich, zu den Protesten nach Leipzig zu fahren.

Veranstaltung „Fairer Handel“

Posted on Oktober 8th, 2010 by Gemuesekohl  |  Kommentare deaktiviert für Veranstaltung „Fairer Handel“

„Fairer Handel“ war Thema im Infoladen Zittau
Am 5.Oktober informierte eine Mitarbeiterin des „Eine Weltladens Gaia“ in Zittau im Infoladen Zittau über „Fairen Handel“ von Kaffee.
Mehr als 10 Menschen folgten der Einladung und probierten an Ort und Stelle fair gehandelten Maya-Kaffee.
An den Hängen der Sierra Madre, dem Gebirgszug an der Pazifikküste im Süden, wird dieser Kaffee von den Mitgliedern der inzwischen sehr bekannten Cooperative ISMAM, den Indigenas de la Sierra Madre de Motozintla angebaut. Die Cooperative wurde 1988 gegründet und 1991 wurde dieser milde Hochlandkaffee zum ersten Mal als Produkt aus kontrolliert ökologischem Anbau von der OCIA, der Organic Crop Improvement Association, USA, zertifiziert. Inzwischen ist die Anzahl der zertifizierten Mitglieder von ISMAM, die jeweils eine Anbaufläche zwischen 1-10 ha besitzen, auf 1500 angestiegen. Die Kontrolle erfolgt jetzt durch IMO-Control und die Zertifizierung der Exporte nach Europa durch Naturland. Als Fairer Handel (Fair Trade) wird ein kontrollierter Handel bezeichnet, bei dem die Erzeugerpreise für die gehandelten Produkte üblicherweise über dem jeweiligen Weltmarktpreis angesetzt werden. Damit soll den Produzenten ein höheres und verlässlicheres Einkommen als im herkömmlichen Handel ermöglicht werden. In der Produktion sollen außerdem internationale Umwelt- und Sozialstandards eingehalten werden.
Im Anschluss an den Vortrag wurde noch ein Quiz zum Thema veranstaltet. Die Menschen mit den meisten richtigen Antworten freuten sich über ein kleines Päckchen Maya-Kaffee, die vom „Eine Welt Laden Gaia“ gespendet wurden. Herzlichen Dank an dieser Stelle an die Referentin.

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7.Antira Fußballturnier vom 23.07.-25.07.10

Posted on Juli 28th, 2010 by Gemuesekohl  |  Kommentare deaktiviert für 7.Antira Fußballturnier vom 23.07.-25.07.10

Trotz sturzbachartiger Regenfälle waren insgesamt 24 Teams am Start, um sich durch den Schlamm zu bolzen. Die Fittesten waren am Ende die „Dudes“ aus Großhennersdorf, die sowohl im Fußball, als auch beim Fairplay und Spaßspielen die Nase vorn hatten. Auf den Plätzen folgten „Team Hervorragend“ und die „Blackouts“.
Wir bedanken uns bei allen Spielern, Helfern und natürlich auch bei den Bands, die den Samtsag Abend ordentlich gerockt haben!

Fotos: -HIER-

Quelle: http://www.augenauf.net/index.php?lg=de&whl=12030200

„Reclaim the Beach – Aktiv für Toleranz“ voller Erfolg

Posted on Juli 19th, 2010 by Gemuesekohl  |  Kommentare deaktiviert für „Reclaim the Beach – Aktiv für Toleranz“ voller Erfolg

Mehr als 30 Menschen folgten der Einladung des Tamara Bunke e.V., der jungen LINKEN and friends (darunter Couleur Noir) am 17.Juli 2010 an den Olbersdorfer See. Mit dabei waren auch Menschen aus Dresden und Liberec.

Bei freundlichem Wetter und Musik fanden spannende Bootsrennen auf dem Olbersdorfer See statt. Ebenso spannend war das Beach-Volleyballturnier. Bei beiden Wettbewerben stand nicht das Gewinnen im Vordergrund, sondern der Spaß und gemeinsames Fair Play. Während des im Anschluss stattfindenden Grillens kam es zu interessanten Gesprächen und Diskussionen. An diesen nahmen auch Neugierige vom naheliegenden Zeltplatz teil.
Im Verlauf des weiteren Abends wurde die zukünftige Zusammenarbeit über die Grenze hinweg vereinbart. So wird es in naher Zukunft eine Veranstaltung unter dem Motto „20 Jahre Kapitalismus – Erfahrung damit in der Region Dreiländereck“ geben.

Ziel der Veranstaltung war es, einen Rahmen zu schaffen, in dem sich jugendliche Subkulturen in vielen Facetten begegnen können, Kontakte knüpfen und Erfahrungen austauschen können. Der zentrale Grundgedanke lautete: Alternative, selbstbestimmte Jugendkulturen sollen gefördert werden und sollen einen Gegenpol zu einer zunehmend sinnentleerten Spaßkultur darstellen.

Wir bedanken uns recht Herzlich bei der linksjugend [solid], die diese Veranstaltung tatkräftig unterstützte.

Ramona Gehring
Vorsitzende des Tamara Bunke e.V.

Antirassistische Fußballturnier

Posted on Juni 29th, 2010 by Gemuesekohl  |  Kommentare deaktiviert für Antirassistische Fußballturnier

Am 26.06.2010 fand in Lohmen das Antirassistische Fußballturnier statt. Ein Antifaschistisch – Antirassistisches „Sommermärchen“, an dem 17 Mannschaften teilnahmen.
Darunter eine Mannschaft aus der tschechischen Republik und eine spanisch sprechende Mannschaft. Auch die „Zittauer Gebirgskräuter“ nahmen teil.
Bei sommerlichen Temperaturen kamen die Fußballer ins schwitzen. Jedes Spiel dauerte 10 Minuten.
Das Stadion war eine Augenweide. Trotz Fußball – keine Deutschlandfahnen! Tolle Musik, kein Deutschland, Deutschland Gekreische. Auch eine Wohltat für die Ohren! Einfach genial! Fußball der Spaß machte, auch für Fußballmuffel. Im Eifer des Spieles gab es leider auch Verletzte.
Die „Gebirgskräuter“ belegten am Ende den 4. Platz. Ein super Ergebnis wenn man an das Turnier vom letzten Jahr denkt, wo es nur für den letzten Platz gereicht hat.
Die Spieler freuen sich schon auf das nächste Turnier und hoffen, dass sie dann unter die ersten drei kommen.