Neuer Vorstand im Tamara Bunke Verein zur internationalen Jugendverständigung e.V. gewählt

Am 07. Juli 2012 wurde auf der jährlichen Gesamtmitgliederversammlung des Tamara Bunke Vereins zur internationalen Jugendverständigung e.V. ein neuer Vorstand gewählt.
Als Vorsitzende wurde Ramona Gehring, als stellvertretende Vorsitzende Elisabeth Böhme und als Schatzmeisterin Liane Bottke gewählt.
„Ich bedanke mich besonders beim Infoladen Zittau, der unserem Verein seine Räumlichkeiten zur Nutzung kostenfrei zur Verfügung stellt.“, so Ramona Gehring.
Elisabeth Böhme ergänzt: „Die vorhandenen Kontakte in die polnische und tschechische Republik werden wir weiter intensiv nutzen, um somit den gemeinsamen europäischen Gedanken in der Region noch tiefer zu verankern.“
Darüber hinaus engagieren sich die Mitglieder des Vereins für eine sozialere Gesellschaft. So wird am 15.Dezember eine Weihnachtsfeier für Familien, die durch die unsoziale Bundes- und Landespolitik besonders betroffen sind, ausgerichtet.

Weitere Informationen finden Sie unter www.tamarabunkeverein.de.vu

Für Fragen stehen wir Ihnen gern per Mail zur Verfügung.

Elisabeth Böhme
stellvertretende Vorsitzende des Tamara Bunke Vereins für internationale Jugendverständigung

6. Antirassistischer Fußball-Cup in Lohmen

25 Teams, so viele wie noch nie zuvor, hatten sich zum 6. Antirassistischen Fußball-Cup in Lohmen (Landkreis Sächsische Schweiz – Osterzgebirge) angemeldet. Mit dabei die „Zittauer Gebirgskräuter“ aus dem Umfeld des Infoladen Zittau, des Tamara Bunke Vereins und der jungen LINKEN.

Sonnabendmorgen 8 Uhr (erstaunlicherweise waren alle pünktlich) ging es dann vom Infoladen Zittau los. Der Weg führte über die tschechische Republik, Sebnitz, Hohnstein direkt nach Lohmen. Wie in den beiden Jahren zuvor wurde die Autofahrt durch Schlagermusik ála Andrea Berg wunderbar ergänz. Die Mitfahrenden zeigten sich, für den Fahrer Jens Thöricht irritierend, textsicher.

Der Spaß stand beim Turnier an erster Stelle. Obwohl es in der Einladung hieß: „Gegenseitiger Respekt und Akzeptanz ist unser Grundsatz für dieses Event. Es geht hierbei nicht um Nationalität, Religion, Geschlecht und sexuelle Vorlieben. Wer mitspielen will, sollte vor allem Fairness zeigen und Spaß am Spiel mitbringen.“ musste ein Team leider nach Hause geschickt werden. Beleidigungen haben auf dem Platz nichts zu suchen – eine richtige, konsequente Entscheidung.

Neben dem Fußball war Raum für Gespräche mit Freund_innen, die mensch zu selten sieht. Neben einer Ausstellung, gab es lecker vegetarisches Essen und selbst für die Kleinsten gab es einen Spielplatz, eine Tischtennis-Platte und die Möglichkeit zu basteln.

Gegen die Mannschaft „Sandale Bonnewitz“ unterlag das Zittauer Team im Elfmeter schießen. Und auch der Versuch über ein Wissensquiz wieder in das Turnier kooptiert zu werden, scheiterte an dem umfänglicheren Wissen der anderen Mannschaften. Hier sagen wir, NA UND – wir durch die Fragen und richtigen Antworten wieder was gelernt.

Letztendlich hat die Mannschaft „Alter Friedhof Sebnitz“ vor „Chemie Leipzig“ und „Makabi 1“ gewonnen.

Zum Schluss sagen wir ein HERZLICHES DANKESCHÖN an Akubiz, die den Antira Cup organisiert haben. Selbstverständlich auch an die ehrenamtlichen Sanitäter_innen, die auch jemensch der Zittauer Mannschaft verarzten mussten. Gern nehmen wir auch im nächsten Jahr wieder teil.

In diesem Sinne: Fairplay!
love sport – hate racism

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Liebe ist für alle da!

von Jens Thöricht

So das Motto des „Christopher Street Day“ (CSD) auf dem Pirnaer Marktplatz am 14. Juli 2012. Etwa 30 Menschen folgten der Einladung von akubiz e.V. und weiteren Unterstützer_innen.

Gegen 15 Uhr wurde die Veranstaltung durch Lutz Richter, Kommunalpolitiker der LINKEN eröffnet. Ziel der Aktion war es, dass auch in der sächsischen Provinz die Gleichberechtigung und die Akzeptanz verschiedener Lebensweisen und Liebesweisen gestritten und gekämpft wird. „Die Ausgrenzung verschiedener sexueller Identitäten ist auch in Pirna und im Landkreis nicht hinnehmbar. Es ist wichtig, sich auch in ländlichen Region gegen die Diskriminierung und Ausgrenzung von Schwulen, Lesben, Bisexuellen, Transgendern und intergeschlechtlichen Menschen zu engagieren.“, so der Veranstalter.

Ein Teilnehmender zeigte sich am Rande der Veranstaltung empört über die sexistischen und homophoben Ausfälle einer Bad Lausicker Stadträtin gegenüber einem bekennenden homosexuellen Bundestagsabgeordneten. Sie glaubt sich in ihren hasserfüllten Einlassungen auf der Seite der Mehrheit der Bevölkerung. Und leider ist vielerorts ein Klima zu spüren, in denen sich solche Menschen einer breiten Unterstützung wähnen.

Deshalb wurde offensiv auf dem Pirnaer Marktplatz für eine Veränderung des Klimas geworben. Hin zu hin zu einer offenen Gesellschaft. Wir begreifen die Unterschiede der Menschen (zu leben, zu lieben, zu sein,..) nicht als Problem, sondern als Bereicherung, weil sie neue Blickwinkel eröffnet.

Ein tolles Anliegen, tolle Akteure, bleibt zu wünschen, dass einige zumindest über das Thema nachdenken.

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Besuch bei tschechischen Freund_innen

Am 23. Juni folgten Mitglieder des Tamara-Bunke-Vereins  – für internationale Jugendverständigung, Mitglieder der jungen LINKEN und weitere nette Menschen einer Einladung der NAL (Nové antikapitalistické levici).

Am Fuße des Isergebirges konnten wir uns nach Ankunft in einem wunderschönen Natursee abkühlen. Anschließend tauschten wir uns zu aktuellen politischen Fragen, wie etwa die Finanzkrise und die extreme Rechte aus.

Natürlich war auch Fußball ein Thema. Übereinstimmend war die Meinung, dass die bessere Mannschaft bei der EM gewinnen solle. Allerdings nervt in der Tschechischen Republik genau wie in Deutschland der übertriebene Partynationalismus.

Impressionen CZ

Tamara Bunke Verein für internationale Jugendverständigung unterstützte Kinderfest in Rumburk (CZ)

Am 20. Mai 2012 fand in Rumburk ein Kinderfest statt. Dieses wurde von der Initiative „Hass ist keine Lösung“ mit dem Ziel, Vorurteile gegen Sinti und Roma abzubauen, organisiert. Der Tamara-Bunke-Verein für internationale Jugendverständigung aus Zittau unterstützte das Fest mit 100 Euro und Sachspenden. So wurden Kinderbekleidung und Spielsachen kostenlos verteilt. Besonders beliebt war das Basteln von Blumen mit der Vereinsvorsitzenden Ramona Gehring.

Blumenbasteln mit der Vereinsvorsitzenden

„Durch diese Unterstützung wollen wir gemeinsam mit der Initiative „Hass ist keine Lösung“ zur Verständigung und friedlichem Zusammenleben der Menschen vor Ort aber auch über nationale Grenzen hinaus, beitragen.“, so die Vereinsvorsitzende Ramona Gehring.

Während des Festes zeigten junge Menschen ihre Künste in Karate, Tänze der Roma wurden aufgeführt. Ein Liberecer Musikgruppe bot Klezmermusik dar.

 

PM 15.05.2012: Tamara Bunke Verein spendet für Opfer des rassistischen Sprengsatzanschlags in Geithain

Am 12. Mai 2012 kam es zu einem neuerlichen Anschlag, den fünften Angriff, auf das Geschäft eines Gewerbetreibenden mit Migrationshintergrund in Geithain. Nach Angaben der RAA Sachsen e.V. detonierte vor der Pizzeria ein Sprengsatz mit einer enormen Sprengkraft. Das Wohnhaus musste evakuiert werden, glücklicherweise wurde niemand verletzt. Das Geschäft ist dadurch erheblich beschädigt worden, die Inneneinrichtung wurde dabei zum Teil völlig zerstört. Das Lokal kann derzeit nicht wieder in Betrieb genommen werden. Die Betroffenen fühlen sich in Geithain nicht mehr sicher und wollen das Lokal wahrscheinlich nicht wieder eröffnen. Bereits eine Woche zuvor hatten zehn Angreifer das Lokal attackiert und riefen rassistische Parolen. Der damit einhergehende Verdienstausfall sowie der hohe Sachschaden, der momentan nicht genau beziffert werden kann, bedeuten eine finanzielle Belastung für die Geschädigten.

„Der Tamara-Bunke-Verein für internationale Jugendverständigung aus Zittau verurteilt diese Angriffe und solidarisiert sich mit den Betroffenen. Aus diesem Grund wurden 50 Euro als Spende an den Betroffenen überwiesen um damit einen kleinen Teil der Angriffsfolgen bei den Geschädigten zu minimieren.“, so die Vereinsvorsitzende Ramona Gehring.

PM 14.05.2012: Tamara Bunke Verein unterstützt Kinderfest in Rumburk

Der Tamara-Bunke-Verein für internationale Jugendverständigung  unterstützt das am 20. Mai stattfindende Kinderfest in Rumburk. Organisiert wird dieses von der Initiative „Hass ist keine Lösung“ mit dem Ziel, Vorurteile gegen Sinti und Roma abzubauen.
„Unser Verein wird das Kinderfest mit einer Spende in Höhe von 100 Euro unterstützen. Zudem werden wir auch Kinderbekleidung und Spielsachen kostenlos verteilen. Durch diese Unterstützung wollen wir gemeinsam mit der Initiative „Hass ist keine Lösung“ zur Verständigung und friedlichem Zusammenleben der Menschen vor Ort aber auch über nationale Grenzen hinaus, beitragen.“, so die Vereinsvorsitzende Ramona Gehring.

Leben ohne Strom – wie weiter?

Unter diesem Motto steht die nächste Informationsveranstaltung am 14.Juni 2012 um 18 Uhr im Infoladen Zittau (Äußere Weberstr.2).

Wie würde sich unser Leben ohne Strom verändern? Ohne Computer, Handy, Licht? Nichts würde mehr funktionieren. Welche Auswirkungen hätte ein solches Szenario auf unser Leben, auf unsere Gesellschaft? Welche Alternativen würde es geben und was würde mit unserer Zivilisation passieren?

Auf diese Fragen wollen wir näher eingehen und versuchen Antworten darauf zu finden.

Infoabend zum Thema „Drogen – Fluch oder Segen?“

Am 19. April 2012 fand im Infoladen Zittau ein Diskussionsabend zum Thema „Drogen – Fluch oder Segen?“ statt. In diesem wurde über verschiedene Arten von Drogen, ihre Geschichte und ihre Wirkung aufgeklärt. Außerdem wurde die Rolle der Geheimdienste im weltweiten Drogenhandel beleuchtet. Im Anschluss gab es eine rege Diskussion.

Antifaschistische Bildungsfahrt nach Dänemark

Der Tamara Bunke – Verein für internationale Jugendverständigung e.V. aus Zittau organisierte für den Zeitraum vom 10. bis zum 14. April 2012 eine antifaschistische Bildungsreise nach Dänemark.

21 Menschen aus ganz Sachsen nahmen daran teil. Die Teilnehmenden waren ganz unterschiedlich, jung und alt, vom Sozialarbeiter über die Landtagsabgeordnete bis zur Arbeitssuchenden. Einige waren Mitglieder der LINKEN, andere engagieren sich in Vereinen und in antifaschistischen Gruppen.

Am 10. April 2012 starteten drei Kleinbusse zur ersten Zwischenstation auf der Reise, nach Heideruh. Das Wohn- und Ferienheim „Heideruh“ liegt in der norddeutschen Stadt Buchholz in der Nordheide. (Bild 1)

Nach der siebenstündigen Autofahrt wurden wir herzlich von der Geschäftsführerin Bea Trampenau empfangen. Die Gelegenheit, dass sich die Mitreisenden einander vorstellen und ihre Erwartungen formulieren, wurde anschließend wahrgenommen.

Nach dem Abendessen informierte uns Prof. Dr. Phil. Oliver Rump über die Geschichte der antifaschistischen Erholungsstätte. (Bild 2) „Heideruh“, 1945 von Antifaschistinnen und Antifaschisten gegründet, war und ist eine Erholungsstätte für Kameradinnen und Kameraden, die sich nach den grausamen Jahren der faschistischen Diktatur ein Heim geschaffen haben, in dem sie Erholung suchen und Kraft schöpfen können für ihre Arbeit für eine gerechtere Gesellschaft. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Unendlich viel Arbeit wurde in den Jahren nach 1945 geleistet, um „Heideruh“ zu dem zu gestalten wie es heute ist. Dabei ist hervorzuheben, dass unsere Helferinnen und Helfer ehrenamtlich tätig sind.

In Erinnerung wird uns das Gedicht „Die Glocke von Heideruh“ geschrieben von Emil Heitmann bleiben. (Bild 2_1)

Nach dem Frühstück starteten wir am nächsten Tag unsere Weiterfahrt in Richtung Kopenhagen. Dabei legten wir einen Halt in Frøslevlejren, kurz hinter der deutsch-dänischen Grenze ein. In dem Ort befand sich ab 1944 ein Internierungslager für dänische Gefangene der Faschisten. Die damals offizielle deutsche Bezeichnung lautete „Polizeigefangenenlager Fröslee“. (Bild 3, 4, 5)
Der Departementchef im Außenministerium, Nils Svenningsen, konnte in Verhandlungen mit der deutschen Besatzungsmacht im März 1944 erreichen, dass in Frøslev ein Internierungslager für dänische Gefangene von Gestapo und SS eingerichtet wurde. Im Gegenzug versprachen die Deutschen, auf Deportationen in deutsche Konzentrationslager zu verzichten.
Das noch nicht ganz fertig gebaute Lager wurde am 13. August 1944 in Betrieb genommen und war im Endzustand gedacht für etwa 1.500 Gefangene. Im April 1945 waren dort jedoch ungefähr 5.500 Personen untergebracht. Der Betrieb wurde von Dänemark organisiert, ging jedoch bald in deutsche Verwaltung über. Die Versorgung mit Lebensmitteln und Arzneimitteln wurde durch dänische Stellen, so gut es in Kriegszeiten möglich war, sichergestellt, so dass im Gegensatz zu deutschen Konzentrationslagern nicht die Gefahr von Unterernährung oder fehlender medizinischer Versorgung bestand. Zwangsarbeit musste gleichwohl verrichtet werden.
Die Besatzungsmacht hielt sich jedoch nicht an die eindeutigen Absprachen. Von den etwa 12.000 Gefangenen, die das Lager durchlaufen haben, wurden circa 1.625 in deutsche Konzentrationslager überführt, zum Beispiel nach Neuengamme. Von den nach Deutschland Deportierten wurden 220 Personen ermordet. Eine große Tafel im Museum enthält heute die Namen aller dieser Personen. (Bild 6)
Bei dem Rücktransport skandinavischer KZ-Häftlinge im Rahmen der Rettungsaktion der Weißen Busse des Grafen Folke Bernadotte 1945 gab es in Frøslev einen Zwischenstopp.

Das Lager Frøslev ist heute ein offizieller dänischer Gedächtnispark für das Andenken an die Gefangenen aus Frøslev, die ihren Aufenthalt im KZ nicht überlebten. Ein Gedenkstein in der Mitte des ehemaligen Lagers erinnert daran. (Bild 7)

 

Nach dem Besuch des Internierungslagers setzten wir unsere Fahrt nach Kopenhagen über Odense fort. Am zeitigen Abend kamen wir in unserer Unterkunft, dem Copenhagen Downtown Hotel, an. Den Abend nutzten wir um die Stadt zu erkunden.

Am 12. April 2012 besuchten wir das Museum des Widerstandskampfs des 2. Weltkrieges.

Vor dem Museum steht ein Panzerwagen. Dieser wurde von Widerstandskämpfern in der Werkstatt der Eisenbahn in Frederiksvaerk. Nordseeland hergestellt. Am 5. Mai 1945 kam er in einer Aktion gegen faschistische Gruppen zum Einsatz. (Bild 8)

In dem Museum wird die Geschichte des dänischen Widerstands von 1940 bis 1945 erläutert. Der Widerstand druckte illegale Flugblätter und Zeitungen auf geheimen Pressen (Bild 9), verübte Anschläge auf die Eisenbahnlinien und Fabriken. Dank englischer Unterstützung mit Waffen (Bild 10) konnten Informanten der Faschisten liquidiert und Polizeistationen angegriffen werden. Auf geheimen Routen organisierte der Widerstand die Rettung von Jüdinnen und Juden.

Im Churchillparken vor dem Museum erinnert ein Gedenkstein an den mutigen Einsatz der dänischen Kommunisten im Kampf gegen die Faschisten. (Bild 11)

 

Nachdem wir die Sonnenstrahlen am Mittag genossen hatten, stand der Besuch der „Enhedslisten – De rød-grønne (EL), (dän. für Einheitsliste)“ und des Projektes „Demos“ auf dem Programm.

 

Die Einheitsliste – Die Rot-Grünen, ist eine grüne, sozialistische Partei in Dänemark. Nach dem deutlichen Erfolg bei der Folketingswahl 2011 zählt die EL zur parlamentarischen Grundlage der Regierung Thorning-Schmidt. Die Parteispitze wirbt aktuell für eine strategische Neuausrichtung von der resoluten Protest- zu einer pragmatischen „Einflusspartei”. Fraktionschef Clausen betonte, die Kernthemen blieben dabei unverändert: Beschäftigung, Lebensbedingungen der normalen Menschen, eine nachhaltige Klima- und Umweltpolitik. Die EL betrachte sich als Basis der Mitte-links-Regierung, verstehe sich aber gleichzeitig als Alternative zu ihr. Die sozialistische Entwicklung der Gesellschaft, eine Demokratisierung und Kollektivierung des Wirtschaftslebens bleibt übergeordnetes Ziel der EL.

 

Danach machte uns eine engagierte Frau (der Name ist uns leider entfallen), die im „Nordischen Rat“ und im dänischen Parlament als Abgeordnete die Enhedslisten vertrat, bei dem Treffen die Politik der Partei deutlich. (Bild 12) Ihre Politik erkennt die Probleme der Menschen, macht die Antworten aber nicht an dem Konstrukt der Nationen fest, sondern anhand der Klassenfrage. Ein Beispiel führte Sie ins Feld: „Es kann ein Problem für Dänen sein, dass polnische Menschen für einen niedrigeren Lohn als die Dänen arbeiten. Aber, dass ist der Unterschied zu den anderen Parteien, sind nicht die Polen an den Niedriglöhnen Schuld, sondern die Kapitalisten, den es nur um den Profit geht. Die Linke in Europa muss nach ihrer Ansicht sehr präzise und deutlich sein. Nach unserer Ansicht ist dies die Enhedslisten.

 

Ein halbstündiger Spaziergang brachte uns Anschließend zu dem Projekt „Demos“. (Bild 13) Der Verein besteht seit 1969 und beschäftigt sich hauptsächlich mit antirassistischer Arbeit. Historisch gesehen gibt es in Dänemark wenige Faschisten, sondern eher Rassisten. So wird zum Beispiel die dänische Volkspartei, die auch im dänischen Parlament vertreten ist, vom Projekt „Demos“ als rassistische Partei eingeschätzt.

Im Gegensatz zu Deutschland setzt das Projekt nicht auf staatliche Verbote, diese gibt es nicht in Dänemark, sondern eher auf eine widerständige Gesellschaft. Dass dies Erfolg haben kann, zeigt die Verhinderung einer antimuslimischen Kundgebung in Aarhust vor Kurzem.
Am Abend konnten wir weiter die Stadt erkunden. (Bild 14)

 

Am letzten Tag in Kopenhagen konnten wir eine von der Enhedslisten organisierte Stadtführung erleben. Interessante Orte, die nicht auf dem normalen touristischen stehenden Programm stehen, wurden uns gezeigt. So entdeckten wir einen Anker, der an die mehr als 2.300 dänische Seeleute erinnert, die im 2. Weltkrieg ihr Leben verloren. (Bild 15) Ebenfalls entdeckten wir eine Tafel im Kopenhagener Zentrum, die an Mitglieder der Widerstandsgruppe um Holger Danske erinnert, die am 26. Februar 1945 von der Gestapo erschossen wurden. (Bild 16)

Die Stadtführung endete in der Fristad Christiania. Das freie Christiana oder kurz Christiania genannt, ist eine alternative Wohnsiedlung in der dänischen Hauptstadt Kopenhagen, die seit 1971 besteht. Die Bewohner betrachten sich selbst als in einer Freistadt lebend, die sich unabhängig von den staatlichen Behörden verwaltet. Basisdemokratisch und auf Konsens hin ausgerichtet, setzt man auf Selbstregulierung. Eine Polizei  gibt es nicht, verschiedene Formen von Versammlungen intervenieren im Bedarfsfall und können als Strafe den Ausschluss aus der Gemeinschaft beschließen.

 

Am 14. April 2012 traten wir über den Fährhafen Gedser die Rückfahrt nach Sachsen an. Am Abend waren wir zurück und blickten auf eine spannende antifaschistische Bildungsreise zurück.

 

An dieser Stelle bedanken wir uns recht herzlich bei denen, die diese Reise durch Spenden erst ermöglicht haben.

Unser Dank geht besonders an:

Erich Später, DIE LINKE im Europa Parlament, Fraktion DIE LINKE im Landtag Sachsen, Linksjugend [’solid] Sachsen, Die Fraktion der LINKEN im Kreistag Görlitz, Verein der Bundestagsfraktion

DIE LINKE e.V., MdL Kerstin Köditz, MdL Freya-Maria Klinger, MdL Heiderose Gläß und den Organisator der Reise Jens Thöricht