Vielfalt ist unsere Stärke

Am 11.01.2017 fand in Zittau der Aktionstag „Vielfalt ist unsere Stärke“ statt. Vorausgegangen waren Angriffe mit Farbbeuteln und Buttersäure auf Läden und Vereine, die der linken, alternativen Szene zugeordnet werden. Auch in der facebook – Gruppe „Politik in Zittau“ wurde heiß darüber diskutiert. Von Zustimmung, über Verharmlosung, „…. aber die linken machen…“, war alles dabei. Das ganze endete, wie immer, mit wüsten Beleidigungen und Drohungen gegen die „Zecken“.

Dagegen sollte ein Zeichen gesetzt werden. Zittau ist eine weltoffene Stadt und soll es auch bleiben. So organisierten und unterstützten verschiedene Vereine und Initiativen, Parteien, Firmen und Einzelpersonen diesen Aktionstag.

Der Winter meinte es an diesem 11.Januar besonders gut. Bei eisigen Temperaturen und einem noch eisigeren Wind, baute „Augen auf, Zivilcourage zeigen“ den Infostand auf dem nur spärlich belebten Marktplatz auf. Die wenigen Lebensmittelhändler warteten auf potentielle KäuferInnen, wovon jedoch nur sehr wenige unterwegs waren. Das bunte Auto mit Regenbogenfahne  welche die Aufschrift „Nur die Liebe zählt“ trug, erweckte jedoch bei den PassantInnen Neugierde.

Kurz vor Beginn des „Bunten Umzuges“ um17.30 Uhr, fing es an zu schneien. Dazu wehte ein eisiger Wind. Trotz des miesen Wetters waren fast genau 150 TeilnehmerInnen erschienen. Schon nach kurzer Zeit, waren alle in glitzerndes Weiß gehüllt. Auf der Inneren Weberstraße, entrollte ein Pegida Anhänger die Fahne dieser Vereinigung. Mit lauten Parolen wurde ihm deutlich gemacht, was man von dieser menschenverachtenden Ideologie hält. Während die Demo an der Weberkirche in den Park einbog, zog dieser einsame Held Richtung Post seiner Wege. Nach etwa einer Stunde, ohne weitere Zwischenfälle, war die Abschlusskundgebung vor dem Salzhaus. Aus einer Vokü wurden heiße Getränke und Tee an die TeilnehmerInnen verteilt.

Gegen 19.30 begann die Podiumsdiskussion im „Cafe Jolesch“. Unter dem Motto „Blickwinkel – fremd im eigenen Land?“, wurde über Ergebnisse des Sachsen Monitors 2016 diskutiert. Im Podium saßen unter andern der Zittauer OB Thomas Zenker (ZKM), Stefan Meyer (CDU). Jan Kirchhoff moderierte.

Angedacht war Herr Zabel (CDU), da er im Zittauer Ausländerbeirat sitzt. Ihm wurde die Teilnahme jedoch untersagt. Für ihn erschien dann Stefan Meyer. Thomas Zenker machte seinen Standpunkt unmissverständlich klar. Stefan Meyer redete viel, sagte aber nichts. Als die Diskussion an dem Punkt Bildung angekommen war, wurde Tacheles geredet und Stefan Meyer durfte sich so einiges anhören. Eine Teilnehmerin machte die CDU für die derzeitigen politischen Entwicklungen mitverantwortlich, vor allem für die Ereignisse in Heidenau, Clausnitz und anderswo. Von Stefan Meyer kam reflexartig“… aber die linken Autonomen…“. Da ist dann einen anderen Teilnehmer der Kragen geplatzt und hat Herrn Meyer aufgefordert endlich einmal von diesem, „… aber die linken… „ wegzukommen. Anstatt die Initiativen zu unterstützen, welche sich gegen den ausufernden Hass auf alles Fremde stellen, fällt die CDU ihnen in den Rücken. Stefan Meyers Antwort darauf war, wie konnte es anders sein, „… aber die linken…“: Der junge Mann konnte es nicht fassen und gab ihm noch einmal zu verstehen, das genau diese Einstellung mit zu der derzeitigen Situation beigetragen hat. Dann redete Herr Meyer, ohne etwas  zusagen.

Da niemand weitere Fragen hatte neigte sich die Diskussion langsam dem Ende.

Im Anschluss gab es noch eine Jam Session.

Bereits Tage vorher war dieser Aktionstag ein High Light bei „Politik in Zittau“. Wie immer gab es wüste Beschimpfungen, Beleidigungen und Drohungen von den anständigen PatriotInnen gegen die „Zecken“.

An der Podiumsdiskussion, nahmen, trotz mehrfacher Einladungen, keine/r der Zittauer PatriotInnen teil.

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